Überreste aus altrömischen Zeiten, Wälder und Buchten. Eine Wanderung entlang der Ausgrabungsstätten in Červar Porat.
Spürbar ist die Präsenz der alten Zeit, wenn Historienfreunde an der Westküste von Červar Porat unterwegs sind. Die ältesten Spuren von Mauern aus der Gründungszeit rund um die Colonia Iulia Parentium sind dort zu finden. Heute besser bekannt als das Umland von Poreč. Cäsar im Jahr 46 v. Chr. und etwas später Kaiser Tiberius sind eng damit verbunden, schätzten sie doch das Gebiet für seine Oliven und den Weinbau.
Heute können sich Neugierige auf die Trekkingtour „Entlang der antiken Villen“ begeben und auf den Wegen dieser Kultur wandeln. Ausgangspunkt ist der Ort Červar Porat selbst, der die Überreste eines mächtigen altrömischen Anwesens für die Nachwelt erhält. Entlang von antiken Villen finden Wanderer ein geschichtliches Erbe und blicken durch ein Tor in die Vergangenheit.
Wanderer können eine Villae rusticae, eine Ölmühle sowie Teile einer Amphoren- und Ziegelsteinfabrik, besichtigen. Ein riesiger Ofen am Rand des Ortes stellte damals einen Mittelpunkt für eine gut genutzte Keramikproduktion dar, deren Erzeugnisse in alle Welt verschifft wurde. Gebliebene Bruchstücke zeugen von dessen Größe, überliefert ist seine Wichtigkeit.
Trekkingtour über Lunga nach Larun
Mit gutem Schuhwerk geht es auf der Höhe des Busbahnhofes nach links bis zum Ortsende von Červar Porat. Auf die Bezeichnung des Radweges „Poreč Nord Vabriga-Abrega“ achten und ihr folgen. Nach einem kurzen Stück zeigt sich ein Wäldchen, dessen malerischer Pfad bis in das Tal der Bucht Lunga führt. Ein wenig Vorsicht ist angebracht, es handelt sich um eine Abwärtspassage. Am besten Wander- oder Walkingstöcke mitführen, so ist auch die knapp 11 Kilometer lange Trekkingtour angenehm zu bewältigen.
Schon in der Antike wurde die Bucht als windgeschützter Hafen mitsamt einer Ansiedelung genutzt. Auf der gegenüberliegenden Küstenseite heißt es, halt bei den Ausgrabungen machen. Antike Geschäfts- und Wohnhäusern aus dem 1. bis zum 4. Jahrhundert, Reste eines Hypokaustums sowie Grundrisse eines römischen Landhauses öffnen ein Tor zur Geschichte.
Über die Halbinsel Larun begleiten immer wieder gut erforschte Fundamente aus der Vergangenheit. Die Stätten sind gekennzeichnet und mit historischen Hintergründen für Besucher versehen.
Santa Marina und zurück nach Červar Porat
Schließlich wird die Bucht Santa Marina erreicht. Der Strand mit den weißen Steinen lädt zu einer wohlverdienten Pause. Rund 200 Meter entfernt liegt ein kleiner Fischerhafen, der ebenfalls noch einmal Überbleibsel antiker Villen zeigt. Ausschau nach einem asphaltierten Weg halten! Dort geht es wieder zurück.
Kurz vor Vabriga-Abrega biegen Geher auf einen Schotterweg ab. Wer noch etwas Zeit übrig hat, legt einen kurzen Zwischenstopp in Vabriga-Abrega ein und sieht sich die Kirche des hl. Antons aus dem 16. und 17. Jahrhundert an. An der Hauptstraße „Tar-Torre-Porec“ ist die Kreuzung Červar Porat dann nach rund 4,5 Stunden wieder in Sichtweite.
Alternativ kann die Route durch ein Kiefernwäldchen genommen werden, die hinter dem Restaurant am Fischerhafen in Santa Marina beginnt. An Baracken, Waldkreuzungen und Olivengärten vorbei, ist hier eine traumhafte Aussicht von einer Hügelspitze zu genießen. Von dort oben ist auch die Hauptstraße und Vabriga-Abrega gut zu sehen. Letztlich führt der ursprüngliche Schotterweg und die „Tar-Torre-Porec“ zurück zum Ausgangspunkt. Eine schöne Wanderung, für alle, die sich für Kultur und Natur interessieren.
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