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Drohnenflug: Highlights in Kroatien & weltweit

By Diana Schneider

April 16, 2020

Drohnen Weltmeisterschaft oder Lichtershow: Neue Technologien bringen automatisch auch ungewohnte Herausforderungen mit sich. Genau diesem Fortschritt kommen manche Gesetzgeber nur schwer hinterher, woraus die ein oder andere kuriose Situation entsteht.

“Warenlieferungen per Drohne wurden bis vor kurzem noch von Vielen als schlechter Scherz abgetan. Mittlerweile wird an entsprechenden Zukunftslösungen geforscht und gefeilt”, so der Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Roleder von Bitkom, des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.. Bis Drohnen ihre Rolle im Transportwesen einnehmen, erfüllen sie anderweitig spannende Zwecke. Die Existenz von Drohnen sorgt nicht nur in Kroatien für Aufsehen, sondern bewegt die ganze Welt.

Erste bemannte Drohne in Kroatien

Drohnen am Himmel sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Doch fliegende Roboter die sich im Kunstflug versuchen und nicht nur sanft durch die Luft gleiten, das macht schon ein bisschen Eindruck. Solch ein Künstler ward nun in Vrsar in Kroatien gesichtet. Das Unternehmen “Drone Champions” hat die erste bemannte Drohne entwickelt, welche Flugrollen und Loops ausführen kann. Mit dieser “Big Drone” gingen die Entwickler nach Kroatien und machten ihre ersten Outdoorflüge im kroatischen Vrsar.

Dort führen der Gründer Herbert Weirather und der ehemalige Drone Champions League (DCL) Champion Mirko Cesena ihre spektakulären Tests fort. DCL ist die Weltmeisterschaft im professionellen Drohnen Rennen und die Königsklasse dieser innovativen Sportart. Die Sportdrohnen werden über Virtual-Reality-Brillen gesteuert und jagen beim Drohnen Rennen mit mehr als 160 km/h durch die Luft.  Mit der ersten wirklich bemannten Flugdrohne verwirklichen die Männer in Kroatien nun eine Vision, die dem Piloten unglaublich Spaß machen muss.

Kurioses im Bereich Drohnentechnik ist aber nicht nur in Kroatien zu finden, sondern weltweit. Es folgen ein paar unterhaltsame Highlights und Events, die es ohne Drohne so definitiv nicht geben würde.

1. Kurioses in Swasiland: Höhenlimit für Besenflüge

Kaum zu glauben, aber im afrikanischen Swasiland wurde erst im Jahr 2013 ein Gesetz erlassen, gemäß welchem Hexen auf ihrem Besen nur bis zu einer Höhe von 150 Meter Höhe fliegen dürfen. Schon drei Jahre später kam dann dort auch die offizielle Regelung für Drohnenflüge. Absurd? Nun ja, im Swasiland glaubt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung an Hexerei und schwarze Magie. Demnach erscheint es gar nicht so absurd, dass sich hier nicht nur Drohnenpiloten, sondern auch Hexen auf ihren fliegenden Besen an offizielle Höhenvorschriften halten müssen.

2. Highlight: Liebesgeschichte dank Drohne in Corona Krise 2020

Corona hin oder her – love is in the air! 2020 ist das alltägliche Leben von “Social Distancing” bestimmt. Für Frühjahrsgefühle das K.O. Kriterium. Doch Jeremy Cohen aus Brooklyn hatte eigene Pläne. Der 28-jährige Fotograf sah von seiner Wohnung aus eine Nachbarin wild und lebensfroh auf dem Dach tanzen. Jermy winkte ihr und sie winkte zurück. An dieser Stelle wäre für viele wegen der Corona Krise die Liebesgeschichte auch schon zu Ende.

Doch Jeremy hatte die junge Frau zu sehr imponiert. Er rief ihr vom Balkon aus zu “Bleib wo du bist” und schnappte sich seine Drohne. An diese heftete er einen Zettel mit seiner Handynummer und flog die Drohne für ein “Social Connecting” auf das Nachbardach. Und tatsächlich, eine Stunde später meldete sich seine Nachbarin Tori per SMS. Es folgte ein romantisches Dinner: Tori auf ihrem Dach sitzend und Jeremy auf seinem Balkon, beide verbunden über Facetime. Kurios und doch herrlich romantisch, wie eine einzelne Drohne zwei Leben positiv verändert hat.

3. Event: Drohnen Weltmeisterschaft seit 2018

Vom 1. bis 4. November 2018 fand in Shenzhen bei Hongkong die erste offizielle Weltmeisterschaft im Drohnen-Wettfliegen statt. Insgesamt nahmen 134 Teilnehmer aus 34 Ländern teil, wobei jedes Land bis zu fünf Drohnenpiloten ins Drohnen Rennen schicken durfte. Bei der von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) durchgeführten Weltmeisterschaft gab es in den unterschiedlichen Wettkampfklassen bis zu 24.000 US-Dollar Preisgeld. Die Wettkampfdisziplinen waren “Straight Line” (eine Art Drag Racing) und Parcours-Flüge. Bei den Drohnenflügen wird per Funk ein Live-Video-Signal auf die Sportbrillen der Piloten übertragen.

Gewinner der ersten Weltmeisterschaft waren der 15-jährige Rudi Browning aus Australien und die 11-jährige Wanraya Wannapong aus Thailand. Die Teenager haben die Goldmedaillensiege klar für sich entschieden. Wegen der sehr hohen Eintrittspreise von 110 Euro pro Tagesticket blieben die Zuschauerränge größtenteils leer und Interessierte verfolgten die über 100 km/h schnellen Rennen vom Bildschirm aus.

4. Weltrekord: Sternstunde der Drohnen-Lichtershows

Am 29. April 2018 fand in Xi’an in China ein Weltrekord-“Versuch” der Superlative statt. Eine Armada von 1.374 Drohnen wurde in den Nachthimmel geschickt, der Startschuss für einen geglückten Weltrekordversuch und zugleich Countdown für ein chinesisches Neujahrsfest ohne Feuerwerksraketen, dafür mit LED-Licht bestückten Drohnen. Die Drohnen sind mit 50 Gramm so leicht wie eine Scheibe Brot. Doch technisch sind die autonom fliegenden Drohnenformationen eine komplexe Herausforderung. Drohnen-Choreographen zaubern aus technischen Algorythmen und Kunst eine magische Performance.

Insgesamt formatierten sich 1.374 Drohnen am Nachthimmel von Xi’an. Die Anzahl der LED-Lichter am Himmel hatte dabei eine besondere Bedeutung: denn die Stadtmauer von Xi’an ist exakt 13,74 km lang. Die bunte Formation von Hightech-Pixeln erstreckte sich über 1,2 km Breite, 100 m Tiefe und das in einer Höhe von 260 m. Im Zuge der Lichtershow aus Drohnen wurden unter anderem folgende Stadtsymbole gezaubert:

5. Die erste Drohne der Welt! Schon gewusst?

Verstehen Sie Spaß: Kann es sein, dass die erste Drohne aus Schweden kommt? Sie benötigte lediglich einen Propeller zum Fliegen, der Pilot flog im FPV-Modus (“first-person-view) und sie war besonders bei Kindern sehr beliebt. Ihr Name war Karlsson auf dem Dach. Kurioses Flugobjekt, aber überzeugen Sie sich selbst:

Nun aber Spaß beiseite! Drohnen sind in Wirklichkeit das Resultat einer militärischen Entwicklung. Bereits um 1849 schickten die Österreicher mit Bomben ausgestattete Ballons gen Himmel, um zu dieser Zeit Venedig anzugreifen. Einige Explosionen verliefen nach Plan. Andere Ballons trieben jedoch wegen einer wechselnden Windrichtung zurück hinter die eigenen Grenzen und detonierten im eigenen Land. Die unbemannten Flüge waren unübersehbar noch vollends in ihren Kinderschuhen.

Während des Ersten Weltkriegs entwickelten die Amerikaner die ersten per Funk gesteuerten Flugobjekte. Nun konnten die unbemannten Himmelsflieger auf definierter Höhe und festgelegtem Kurs fliegen um ihre Lufttorpedos abzuwerfen. Doch zum Einsatz kamen die sogenannten “flying bombs” tatsächlich nicht. Mit der Zeit entwickelten Tüftler aus den Prototypen die heutigen uns bekannten Drohnen, deren Verwendung sich mittlerweile mehr im Bereich der Luftüberwachung, Foto- und Videoentwicklung und im Transportbereich befindet. Kurioses wird hier bestimmt auch in der Zukunft noch entwickelt werden. Und ein Drohnen Rennen wird das nächste jagen, denn die Zukunft ist schon jetzt.

Weitere Highlights:

 

Bildquelle: Adobe Stock

Stand April 2020