Für Naturliebhaber bietet Kroatiens ungezähmte Natur im Winter spannende Möglichkeiten: Ein Abenteuer im Bergland des Gorski kotar.
15 bis 17 Kilogramm Gepäck, GPX-Karte und Kompass, Minus 5 bis Minus 25 Grad Celsius und eine anständige Portion Mut – das sind die Zutaten für ein zweitägiges Winterwanderwochenende, um wieder in Einklang mit sich selbst zu kommen. Und das geht in Kroatien!
Destination für Highlander und solche, die es noch werden wollen
Bereits vor einigen Jahren hat sich eine richtige Highlander-Community gebildet, die sich an bestimmten Terminen gemeinsam zu einem Erlebnis der besonderen Art trifft. Das nächste Highlander-Abenteuer im Gorski kotar oberhalb der Kvarner Bucht ist bereits vom 27. bis 28. Januar 2024 geplant. Die weiteren Termine in Kroatien im Jahr 2024 sind vom 7. bis 9. Juni 2024 im Naturpark Medvenica bei Zagreb und vom 10. bis 15. September 2024 im Nationalpark Velebit an der kroatischen Adria.
Unterwegs im Bergland des Gorski kotar
Wer die schneebedeckte Karstlandschaft des Gorski kotar, dem Reich der Luchse, Braunbären und Adler lieber ganz für sich haben möchte, kann die 25 Kilometer lange Route mit Anstiegen bis zu 1.400 Metern auch genau so gut im Alleingang meistern. Im Nationalpark Risnjak gibt es mehrere Berghütten, die auch im Winter geöffnet haben, um hungrige Wanderer und Bergsteiger zu verpflegen.
Startpunkt der Highlandertour ist der Eingang des Risnjak-Nationalparks, Bela vodica 48, 51317, Crni Lug. Der Eintrittspreis in das Naturschutzgebiet beträgt je nach Saison zwischen sechs Euro (Herbst, Winter, Frühjahr) und zehn Euro (Sommer). Von dort führt der schmale, ausgeschilderte Horvats-Weg auf 8 Kilometern durch die teils unberührte Natur, durch beschauliche Dörfer und bis auf den Gipfel des schroffen Risnjak in 1.528 Metern Höhe. Die Berghütte Schlosserhaus markiert gleichzeitig den höchsten Punkt der Wanderung.
Die Mühe lohnt sich, denn hier wird man mit einem spektakulären Panoramablick belohnt, der über die gesamte Kvarner-Bucht, den Golf von Rijeka und die vorgelagerten Inseln, über den angrenzenden Naturpark Učka im Hinterland sowie im Norden sogar bis zu den Karawanken reicht. Entlang des Weges trifft man immer wieder auf Infotafeln markierter Lehrpfade, die vom reichen Natur- und Kulturerbe des Nationalparks erzählen.
Winterwandern in Kroatien
Nach einer Stärkung geht es weiter entlang des Gebirgskamms. Durch den natürlichen Durchgang Medvjeđa Vrata, dem „Bärentor“, einer von Wind und Wetter geschaffenen geomorphologischen Formation aus Dolomitgestein, gelangt man über Forstwege nach Vilje, wo es Möglichkeiten gibt, um Zelte oder Piwaks aufzustellen. In einer klaren Nacht breitet sich der gesamte Sternenhimmel wie eine Decke am Himmel aus. Kein künstliches Licht stört das märchenhafte Naturschauspiel und bekannte Sternbilder, wie der Orion, scheinen zum Greifen nahe.
Schnee mit Meer in Sicht
Am folgenden Tag geht es etwas gemütlicher weiter zu einem weiteren traumhaften Aussichtspunkt: dem Snježnik-Gipfel in 1.505 Metern Höhe. Nur wenige Meter unterhalb des Gipfels gibt es ebenfalls eine Berghütte. Der insgesamt zehn Kilometer lange Gipfelkamm ist im Sommer von saftig grünen Bergwiesen umgeben. Seinen Namen verdankt der Berg allerdings den jährlichen winterlichen Schneemassen, die hier bis weit ins Frühjahr liegenbleiben. Deshalb ist es kein Wunder, dass sich nur wenige Kilometer entfernt, am Rande des Nationalparks, ein kleines Skigebiet erstreckt. Das Skigebiet Platak ist vor allem bei Familien sehr beliebt. Bei Platak befindet sich auch der offizielle Endpunkt der Highlander-Wanderung.
Wer dieses Abenteuer authentisch und trotzdem sicher angehen möchte, sollte bereits über Weitwander- und Bergsteiger-Erfahrung verfügen. Die richtige Ausrüstung ist das Um und Auf eines positiven Naturerlebnisses. Auch ein vorheriges körperliches Training ist empfehlenswert.
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