Typisch Dalmatien: Picigin spielen in Split

Beim Picigin geht es vor allem um Spaß und Sprünge. Der Ballsport aus Split wird im flachen Wasser gespielt.

Zahlreiche Sportarten werden in südlichen Ländern bevorzugt am Strand gespielt. In der Stadt Split gibt es eine Sportart, die hierbei einen ganz besonderen Status einnimmt. Denn die Ballsportart Picigin wird in Split nicht nur an allen Stränden mit großer Begeisterung gespielt, sondern wurde hier sogar erfunden.

Picigin spielen in Split seit über 90 Jahren

Die Geschichte dieser Ballsportart geht über 90 Jahre zurück. Denn schon Anfang des 20. Jahrhunderts waren junge Menschen an den Stränden Splits gerne aktiv und nahmen dabei kurzerhand einen kleinen Ball zur Hand, während sie im knietiefen Wasser standen und sich diesen gegenseitig zuspielten. Über die Zeit etablierten sich feste Regeln, sodass das Spiel Picigin heute zum festen Bild an den Küsten rund um die Stadt gehört.

Heute wird mit einem kleinen Neoprenball gespielt. Schläger oder Ähnliches gibt es nicht. Der Ball wird dabei mit der flachen Hand geschlagen. Dabei stehen fünf Spieler im seichten Wasser im Kreis und halten zueinander einen Abstand von jeweils rund sechs Meter. Zwei der Spieler haben feste Positionen, während die anderen drei Spieler flexibler agieren können. Durch teilweise gewagte Akrobatik und Sprünge, die nicht selten im Wasser enden, versuchen die Spieler, sich gegenseitig den Ball immer wieder zuzuspielen und diesen dabei so lagen wie möglich in der Luft zu behalten.

Keine Punktzählung

Bei der Sportart Picigin steht der Spaß im Vordergrund, aber auch vor allem möglichst spektakuläre Sprünge und Einsätze. Besonderheit bei diesem Spiel ist, dass keine Punkt gezählt werden. Dennoch werden seit einigen Jahren auch Weltmeisterschaft in dieser Disziplin in Split abgehalten.

Wer die Einheimischen beim Picigin Spielen in Split beobachten möchte, kann dies nicht nur in der warmen Sommersaison tun. Denn traditionell wird das Spiel auch am Neujahrstag im kalten Wasser gespielt. Künstliche Beleuchtung am ursprünglichen Ort, an dem Picigin zum ersten Mal gespielt wurde, sorgt sogar dafür, dass bis in die Nacht hinein gespielt werden kann.

Der Ball, der sogenannte Balun ist übrigens so geschaffen, dass er besondere Flugeigenschaften aufweist. Dieser Umstand macht den Sport noch interessanter. Während die Spieler am Anfang jeder Runde darauf bedacht sind, den anderen Teilnehmern Pässe zuzuspielen, die gut angenommen werden können, wird mit zunehmender Dauer der Schwierigkeitsgrad erhöht, was zu immer aufregenden Sprüngen führt.

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