An den Hängen der Halbinsel Rat glänzt das kleine Städtchen Cavtat mit archäologischen Funden über und unter Wasser. Ein Urlaubsort in Konavle mit viel Geschichte.
Idyllisch und altertümlich mit viel Sinn für Kultur: eine vielleicht unerwartete Philosophie der kleinen Ortschaft Cavtat. Obgleich ihrer geringen Einwohner-Größe kann das Schmuckstück im Gemeindegebiet von Konavle kulturhistorisch mit mehr geschichtlichen Verbindungen aufwarten, als bekanntere Großstädte. Haben sich doch schon die Griechen in dieser Stelle aufgehalten, etwas später die Römer und auch die Menschen im Mittelalter waren der Gegend zugeneigt.
Knappe 20 Kilometer von Dubrovnik entfernt, können sich Besucher unmöglich in dieser Schatzkammer verlaufen. Zwei parallele Straßen führen von links nach rechts durch das gesamte Gebiet, mit den vertikalen gelangen Urlauber von oben nach unten und umgekehrt.
Die Fortbewegung ist einfach, es kann sich voll und ganz auf das Entdecken dieses „Freilichtmuseums“ konzentriert werden. Aber Achtung: In der Altstadt ist nur der Verkehr von Anwohnern erlaubt! Gute und bequeme Schuhe sind daher ratsam. Es belohnt jedoch eine der attraktivsten Historien in ganz Dalmatien.
Kulturhistorisch mit Ecken und Kanten
Bereits nach den ersten Schritten leitet eine etwas versteckte Steinmauer zum Stolz der Einheimischen, dem Rektorenpalast. Er dient als Aufbewahrungsplatz des Nachlasses von Valtazar Bogišić, Gelehrter mit Weltruf, Sammler und Hüter eines Folklorereichtums. Mehr als 22.000 seltene und alte Bücher sind dort zu sehen. Eine unschätzbare Archivsammlung mitsamt Grafiken, Inkunabeln und Münzen aus Zeiten der Dubrovniker Republik. Geschichtsinteressierte fühlen sich auf Anhieb wohl. Es kann aus Leidenschaft geschmökert werden.
Kulturhistorisch ist Cavtat mit Ausgrabungen und Denkmälern aus der ältesten Antike gesegnet. Überreste alter Gassen, Durchgänge, Überbleibsel eines alten Amphitheaters, an allen Ecken und Kanten darf an den Hängen der Halbinsel Rat gestaunt werden.
Auch das Sakrale kommt nicht zu kurz. Die Kirche der Muttergottes von Cavtat, das Franziskanerkloster und die Kirche des hl. Nikolaus müssen auf jedem Besuchsprogramm stehen. Gut erhaltene Glockentürme inklusive. Nach der Relief-Glocke Ausschau halten!
Archäologischer Fundus am Meeresgrund
Immer wieder wird das Gebiet „Museum auf dem Meeresboden“ genannt. Denn nicht nur über Wasser, sondern auch für Taucher gibt es ein unwiderstehliches Angebot. Highlight ist ein gesunkenes Schiff aus dem 3. Jahrhundert und Tongefäße auf einer Fläche von über 200 Quadratmeter. Wird die Menge der gefundenen Amphoren gezählt, so handelt es sich um die größte Fundstätte in der Adria. Aufgrund der 30 Meter Tiefe ist der Unterwasserbereich auch für Amateurtaucher zugänglich.
Wer unsicher ist, unternimmt einen Tauchgang unter der Leitung von Mitgliedern des Klubs „Epidaurum“. Zurück an Land heißt es, sich an den Bänken von alten Steinhäusern und ehemaligen Residenzen auszuruhen und die Gärten mit Rosen- und Bougainvillea-Büschen, Zitronen- und Orangenbäumen ausgiebig zu genießen. Doch nicht ohne einer Besichtigung des Hauses von Vlaho Bukovac, einem der einflussreichsten kroatischen Maler um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
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