Der Flugplatz Željavar ein wichtiger Militärflugplatz mit Platz für 120 Flugzeuge und unterirdischen Tunneln. Heute zieht der verlassene Ort viele Lost-Place-Fans an, die die schaurige Atmosphäre schätzen.
Auf dem Gebiet des heutigen Kroatien gibt es viele Orte, die in der Vergangenheit einmal eine große Rolle spielten, heute aber nicht mehr genutzt werden. Diese verlassenen Plätze werden als Lost Places bezeichnet und ziehen viele Interessierte an, die das Besondere suchen. Zu diesen Orten gehört auch das Aerodrom Zeljava, das nur ein Stück weit westlich der Plitvicer Seen zu finden ist. Der ehemalige Flughafen ist seit Jahren verlassen und mehr oder weniger sich selbst überlassen. Dabei handelte es sich einst um einen riesigen Militärflughafen des jugoslawischen Staates mit Platz für rund 120 Flugzeuge.
Ein Flughafen für den Atomkrieg
Der Flughafen bei den Plitvicer Seen liegt zwar in einer relativ abgelegenen Region, ist jedoch relativ gut zu erreichen. Die Landebahnen des Aerodroms verlaufen nicht weit entfernt vom gleichnamigen Ort. Als bevorzugte Flugzeuge, die auf dem Flugplatz eingesetzt werden sollten, galt die MIG-21. Denn die Flugzeughangars, die in Form von Tunnel vorhanden sind, wurden speziell auf die Maße dieses Flugzeugtyps ausgelegt. Die Eingänge zu den Tunneln stellen dabei auch keine Auslässe im Halboval dar, sondern sind der Silhouette des Düsenflugzeugs sowjetischer Bauart nachempfunden. Insgesamt gibt es vier solcher Tunneleingänge. Die unterirdischen Anlagen selbst sind mit einer Länge von rund dreieinhalb Kilometern immens. Die gesamte Anlage war dafür konzipiert, auch noch im Atomkrieg funktionsfähig zu sein. Nicht nur war das Bollwerk so ausgelegt, dass es vor den Auswirkungen nuklearer Explosionen geschützt war, sondern in den Bunkern waren Vorräte und Unterkünfte vorhanden, sodass die Soldaten mehrere Monate ohne Kontakt zur Außenwelt überleben konnte.
Schaurige Kulisse am Flughafen bei den Plitvicer Seen
Als das Ende des jugoslawischen Staates aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen bereits absehbar war, zerstörte die JNA große Teile des Flugplatzes selbst. Seitdem hat sich die Natur bereits viel der Flächen wieder zurückgeholt und Teile der noch vorhandenen Objekte gelten als einsturzgefährdet. Dennoch wagen es immer wieder Lost Places Explorer, diesen Ort aufzusuchen und die besondere Atmosphäre des AerodromsZeljava einzufangen, was mit Vorsicht zu genießen ist. Auch als Filmkulisse fungierte der Flugplatz bereits mehrfach. Eine Besonderheit der Anlage besteht außerdem daran, dass der Flugplatz direkt auf der kroatisch-bosnischen Grenze liegt. Ein Teil der fünf Landebahnen liegt daher auf bosnischem und nicht mehr auf kroatischem Gebiet.
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