Die archäologische Ausgrabung Otres
Die archäologische Ausgrabungsstätte in Otres geht auf das 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Zu sehen sind Reste landwirtschaftlicher Gebäude, zweier Kirchen sowie eine noch gut erhaltene Steinbrücke.
Mit der geografischen Nähe zur italienischen Halbinsel war das Gebiet des heutigen Kroatiens für lange Zeit eines der Kerngebiete des römischen Reiches. Mit einer ähnlichen Vegetation und einem ähnlichen Klima versehen sowie kurzen Transportwegen dank der Adria war dieses Gebiet stark von der römischen Kultur geprägt. So verwundert es auch nicht, dass sich überall in Kroatien noch heute Zeugnisse dieser Epoche finden lassen. Eine ganz besondere archäologische Fundstätte befindet sich in Otres, rund zehn Kilometer nordöstlich von Vodice.
Über 1500 Jahre alte Fundstätte
Die erforschten Strukturen wurden auf ein Erbauungsdatum in den Jahren 330 bis 410 nach Christus datiert. Zwischen dem Jahr 530 und 599 dürfte der Ort wieder aufgegeben worden sein. Noch heute sind die Grundfeste der Gebäude gut zu erkennen. Seher wahrscheinlich hat es sich dabei um landwirtschaftliche Lagerräume aus römischer Zeit gehandelt. Die archäologische Ausgrabungsstätte in Otres liegt in einem sehr ebenen Gebiet, das von Gewässern durchflossen und von mehreren Hügelgruppen geschützt wird. Es ist daher sehr verständlich, dass auch in römischer Zeit hier bereits Landwirtschaft betrieben wurde. Darüber hinaus finden sich in dem Gebiet noch weitere Gebäude. Hierzu gehört eine kleine Kirche mit einer halbrunden Apsis, die bereits im 19. Jahrhundert genau beschrieben wurde. Bei späteren Ausgrabungen wurde eine zweite Kirche gefunden. Zudem sind mehrere Gräber in der Umgebung bekannt.
Weitere Funde rund um die archäologische Ausgrabung von Otres
Die Forschungsgeschichte der archäologischen Ausgrabungsstätte Otres erstreckt sich über einen Zeitraum von beinahe 150 Jahren, wobei nicht kontinuierlich geforscht wurde. Dennoch wurden in dieser Zeit etliche Erkenntnisse zutage gefördert. Hierzu zählen neben den Gebäuden selbstverständlich auch andere Relikte, wie z.B. römische Münzen und viele andere Kleinfunde, die dazu beigetragen haben, die Nutzungsart der Gebäude besser einordnen zu können. Die Ausgrabungsstätte ist über einen Feldweg erreichbar und kann daher leicht besichtigt werden. Dieser führt im Norden zu einem Bach, der durch die Ebene fließt. Eine Brücke führt über dieses Gewässer. Dabei ist interessant, dass auch diese Steinbrücke bereits in römischer Zeit errichtet wurde. Obwohl sie zum Teil bereits verfallen ist, hat sie die eineinhalb Jahrtausende recht gut überstanden und liefert ein gutes Beispiel für die römische Brückenarchitektur und Ingenieurskunst. Zudem können einige Brunnen aus dieser Zeit in der Gegend entdeckt werden, die noch immer Wasser führen. Schon allein die idyllische Landschaft und harmonische Atmosphäre der Gegend lohnt sich, diesen kulturell bedeutenden Fundort aufzusuchen und zu besichtigen.
Weitere Highlights:
- Vodice – ein Eldorado für Genießer an der Küste
- Malerische Kapellen rund um Vodice
- Der Glockenturm der Kirche Franz von Assisi in Vodice
- Dem Hunger nach geben: Restaurants in Vodice
Bilder: Adobe Stock
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