Die Festung Potravlje findet sich im Südosten Kroatiens und war Teil einer Verteidigungskette gegen die Osmanen. Heute sind nur mehr die Grundmauern der Burg mit ihrem Verteidigungsturm zu sehen.
Viele Besucher Kroatiens, die sich auf die Suche nach den historischen Stätten des Landes machen, zieht es in die Hauptstadt oder in die vielen Küstenorte Istriens und Dalmatien, die vor allem stark durch die Herrschaft der Venezianer, aber auch der Habsburger und Osmanen geprägt sind. Dass auch das Binnenland immer wieder stark umkämpftes Gebiet war und entsprechend gesichert werden wollte, dafür sind Festungen wie die Ruine Potravlje Zeugnis. Die mittelalterliche Festung Potravlje liegt im gleichnamigen Ort, rund 15 Kilometer nordwestlich von Sinj. Sie gehört nicht zu den klassischen Sightseeing-Zielen des Landes, weiß aber viel über dessen Geschichte zu erzählen.
Die Geschichte der Festung Potravlje
Die Ursprünge der Festungsanlage auf dem Berg Svilaja in der Nähe von Potravlja gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Damals wurde die Festung mit einem dreieckigen Grundriss errichtet. An der Grundform hat sich auch im Laufe der folgenden Jahrhunderte nicht viel geändert. Auffällig war außerdem ein großer Verteidigungsturm. An der Stelle des Turms konnte außerdem eine frühere Festungsanlage nachgewiesen werden. Unterkünfte und einige weitere kleine Gebäude waren im Innenhof untergebracht. Dass die Burganlage auf Angriffe vorbereitet war bzw. diesen ausgesetzt war, zeigt auch ein beachtlicher Fund von Armbrustpfeilen aus dem Mittelalter. Die Festungsanlage wurde nicht für sich als alleinstehendes Bauwerk geplant, schon war schon von Beginn an Teil einer größeren, geplanten Verteidigungslinie, die z.B. auch die Festung Prozor und die Burg Glavašmit einschloss. Im Jahr 1522 erlebte die Festung einen kritischen Moment, als sie von den Osmanen angegriffen wurde. Zunächst konnte die Verteidigung der Burg von den Osmanen nicht durchbrochen werden. Erst als die Belagerer die Wasserversorgung der Verteidiger unterbrechen konnten, waren diese zur Aufgabe gezwungen. Es sollte mehr als 100 Jahre dauern, bis die Festung von den Venezianern wieder eingenommen wurde.
Wanderung zur Burg Potravlje
Die Besichtigung der Ruine Potravlje ist am besten vom gleichnamigen Ort aus möglich, dessen Siedlungsgebiet nur wenige hundert Meter neben der Burg endet. Dort enden allerdings auch die befestigten Wege, sodass Besucher gut daran tun, sich auf unwegsames Gelände einzustellen. Denn für das letzte Stück zur Burgruine von Potravlje ist kein befestigter Weg mehr vorhanden, sondern hier gilt es, sich selbst einen Weg zum Ziel zu bahnen. Ein Ausflug für wanderfitte Familie und erfahrene Wanderer.
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