Der römische Ziegelofen bei Vodice ist einer von nur vier in Kroatien gefundenen Ziegelöfen. Er ist Zeugnis für die wirtschaftliche Aktivität zur Zeit der Römer in der Region.
Dass Kroatien altes Kulturland ist, ist weitbekannt. Doch gerade die Tatsache, dass es sich bei Kroatien um einen Landstrich im Zentrum des ehemaligen Römischen Reiches handelt, macht das Land so reich an Kulturschätzen. Beinahe überall entlang der adriatischen Küste und auch im Hinterland lassen sich zahlreiche Artefakte und zum Teil sogar ausgedehnte und noch sehr gut erhaltene Zeugnisse der römischen Kultur finden. Eines dieser Zentren befand sich rund um Vodice. Viele Fundstätten wurden sogar erst in jüngerer Zeit entdeckt, was dafür spricht, dass noch lange nicht alles erforscht wurde, was unter dem kroatischen Boden schlummert. Eine dieser archäologischen Ausgrabungsstätten ist der römische Ziegelofen bei Vodice.
Bedeutung des römischen Ziegelofens bei Vodice
Es war ein hiesiger Olivenbauer, der nahe Vodice ein Feld besitzt und dort einige Löcher gegraben hatte, um neue Olivenbäume zu pflanzen. Dabei stieß er aber nicht nur auf die zu erwartende Erde, sondern auch auf eigenartige Ziegel. Diese machten ihn stutzig, sodass er sich an das Museum der Stadt Šibenik wandte, welches sich die Ziegel genauer ansah. Schnell stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen archäologischen Fund handelte, zumal dieser sich in der Nähe weiterer bereits bekannter Fundstätten aus römischer Zeit befand. Nach ersten Ausgrabungen wurde klar, dass es sich um einen römischen Ziegelofen handelte, der zur Zeit des Römischen Reiches dazu genutzt wurde, um Ziegel, Tontöpfe, aber auch Fliesen zu erzeugen. Eine Besonderheit besteht darin, dass es sich in dieser Region um den einzigen Fund dieser Art handelt. In ganz Kroatien wurden bisher mit diesem erst vier Ziegelöfen gefunden.
Wirtschaftliches Leben in römischer Zeit
Der römische Ziegelofen zeigt deutlich, dass die Region zur Zeit der Römer auch wirtschaftlich bedeutend war. Die Erzeugnisse des Ziegelofens wurden unter anderem verwendet, um Baustoffe für den Bau von Siedlungen in der Umgebung bereitzustellen. Im Zuge der archäologischen Arbeiten stellte sich außerdem heraus, dass der Ort nicht zufällig gewählt wurde. Der Ziegelofen wurde direkt in einer Klamm errichtet, durch die früher ein Bach floss. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes erfreut sich der Fundort heute großer Beliebtheit bei Forschern, aber auch bei Touristen, die diesen gemeinsam mit anderen archäologischen Stätten in der Region erkunden möchten.
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