Wer genau hinsieht, entdeckt Spuren der Vergangenheit wie das jüdisches Erbe in Split. Ein Sightseeing-Tipp für Kulturliebhaber.
Eine Gruppe von Juden siedelte sich gegen Ende des 15. Jahrhunderts auf der Flucht vor der spanischen Inquisition an der dalmatischen Küste an. Besonders die Geschichte von Split gilt als sehr aussagekräftig, was die Geschichte und Bedeutung des sefardischen Judentums und dessen Entwicklung bis zum heutigen Tag betrifft.
Die jüdische Gemeinde in Split
Die Kehilla, hebräisch für „jüdische Gemeinde“, in Split zählt zu den ersten sefardischen Gemeinden im südslawischen Gebiet. Unter sefardisch werden Juden, die bis zur Vertreibung im 15. und 16. Jahrhundert in Spanien lebten, verstanden. Wer genau hinsieht, kann sich noch heute auf eine Erkundungstour durch das jüdische Erbe in Split machen.
Friedhof am Berg Marjan als jüdisches Erbe in Split
Besonders der alte jüdische Friedhof ist ein offenes Buch, was die Geschichte der Juden in der Stadt betrifft. Etwa 700 Gräber, großteils aus dem 16. Jahrhundert, sind im Waldpark Marjan noch zu finden.
Allerdings fand hier die letzte Beerdigung im Jahr 1945 statt. Seitdem gilt der Friedhof als geschütztes Denkmal. Der alte jüdische Friedhof liegt auf der Halbinsel Marjan neben dem Stadtzentrum von Split, etwa 15 Gehminuten den Berg Marjan hinauf. Tipp: Sollte das Tor zum Friedhof verschlossen sein, einfach beim Lokal Vidilica nachfragen.
Die heutige jüdische Gemeinschaft nutzt den Friedhof Lovrinac für Beerdigungen. Hier findet sich auch ein Holocaust-Denkmal.
Die Synagoge von Split und das ehemalige jüdische Viertel
Die Synagoge der Stadt zählt zu den ältesten Synagogen der Welt und wird noch heute in diesem Sinne genutzt. Sie ist am Židovski Prolaz in einer schmalen Gasse zu finden, wo sich einst das jüdische Ghetto bildete. Letzteres wird von Einheimischen übrigens „Get“ genannt, was Touristen das Finden oft etwas erschwert.
Zahlreiche jüdische Spuren in der Stadt
Split ist ein bedeutender Ort, was die jüdische Vergangenheit der Region betrifft – davon zeugen die vielen Spuren, die hier noch heute zu finden sind. Sei es auf dem jüdischen Friedhof, der Synagoge oder rund um den bedeutenden Diokletianpalast, der viel mehr eine bewohnte Festung war. Im Osten dieses damaligen Palastes befindet sich übrigens die Synagoge.
Erwähnenswert ist auch das jüdische Buchgeschäft Morpurgo, das 1860 von Vid Morpurgo gegründet wurde und nach Plünderungen sowie Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges noch heute betrieben wird.
Wer tiefer in die jüdische Geschichte der Gegend eintauchen möchte, bucht sich am besten eine von zahlreichen geführten Touren, die sich speziell auf das jüdische Erbe in Split konzentrieren. Außerdem hat die jüdische Gemeinschaft von Split eine eigene Webseite. Hier gibt es Informationen rund um die Community, die Geschichte und sehenswerte Orte in kroatischer und englischer Sprache.
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