Die Archäologische Ausgrabung Tilurium

Tilurium

Die archäologische Stätte Tilurium nahe Trilj war einst ein Römerlager. Heute erzählen die Ruinen mehr den damals wichtigen Ort.

Dass die antiken Römer einst auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens sehr aktiv waren, gilt als unumstritten. Ein klarer Beweis dafür sind die zahlreichen Relikte aus der Römerzeit, die heute noch in den Städten und abseits davon zuhauf zu finden sind. Vielfach handelt es sich dabei um zivile Einrichtungen. Dass auch das römische Militär in der Region präsent war, zeigt sich beispielsweise am ehemaligen Militärlager Tilurium in der Nähe des heutigen Trilj. Rund 20 Kilometer östlich der römischen Kaiserresidenz in Split war eine komplette römische Legion stationiert. Die Überreste des massiven Militärkomplexes sind heute noch gut zu erkennen.

Strategisch gute Lage für das Militärlager Tilurium

Die Position für das Militärlager Tilurium wurde nicht aus Zufall gewählt. In einiger Entfernung zum heutigen Trilj entfernt fand sich das Lager auf einem kleinen Hügel, der gut zu verteidigen war. Zugleich war es den römischen Soldaten von hier aus möglich, die Aktivitäten auf dem nahe gelegenen Fluss Cetina im Auge zu behalten und den Handel auf dem Fluss zu kontrollieren. Neben den mächtigen Mauern, die heute noch deutlich sichtbar sind, wurden auch Schmuck, Waffen, Werkzeuge und Keramik im Bereich der archäologischen Ausgrabungsstätte Tilurium gefunden.

Das ehemalige Römerlager Tilurium

Das großzügige Gelände war in mehrere Bereiche gegliedert. Im Südosten der Anlage befanden sich die Mannschaftsbaracken. Eine Auffüllung mit Steinen wurde von den Römern vorgenommen, um eine ebene Fläche als Fundament zu schaffen. Die Baracken bestanden aus zwei langgestreckten Gebäuden, die nur durch einen schmalen Hof voneinander getrennt waren. Die Mauern der Gebäude waren mit schweren Holzbalken verbunden, die das Dach trugen. Die archäologische Stätte Tilurium kann heute jederzeit besucht werden und ist als Freiluftmuseum zugänglich. Informationstafeln geben Auskunft über die ehemalige Anlage und helfen bei der Orientierung. Vor allem die meterhohen Mauern der Fundamentkonstruktion fallen ins Auge. Von den eigentlichen Gebäuden sind heute nur mehr Überreste der Grundmauern zu finden. An diesen lässt sich allerdings sehr gut erkennen, wie die Raumaufteilung früher einmal ausgesehen haben muss. Dass auch hier die römische Kunst der Raumgestaltung nicht zu kurz kam, zeigen Fragmente gefundener Bodenmosaike, wie sie für römische Gebäude in ganz Europa typisch waren.

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