Die Ruine Schloss Bisag verdeutlicht mit seinen Wirtschaftsgebäuden das Leben auf einem adeligen Familiengut.
Etwa in der Mitte zwischen Zagreb und Varaždin liegt auf einer kleinen Anhöhe eine auffällige Ruine. Es handelt sich um die Überreste des Schlosses Bisag in der gleichnamigen Gemeinde. Die Ruine des Schlosses Bisag liegt an der A4 und bietet sich damit als Sightseeing-Ziel am Heimweg aus dem Kroatienurlaub gut an. Schon von der Weite fällt das Gebäude durch die Reste der markanten Rundtürme in den Eckbereichen auf. Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber schnell, dass es sich um einen ganzen Komplex an Gebäuden handelt.
Das Schloss Bisag damals und heute
Das Schloss Bisag liegt in ländlicher Umgebung, nahe bei einem Bach, der die Gegend von Nord nach Süd durchfließt. Die ältesten heute noch sichtbaren Teile des Schlosses dürften auf das 16. Und 17. Jahrhundert zurückgehen, womit es sich um einen eher jüngeren Bau handelt. Es dürfte jedoch ein älterer Bau aus dem 14. Jahrhundert vorausgegangen sein, der mehrmals umgebaut und erweitert wurde. Namensgeber des Schlosses war die Familie Bisaški, die es auch errichteten. Später wechselte es jedoch in den Besitz anderer Eigentümer. In den Anfangszeiten des Schlosses Bisag herrschte reges Leben in der Anlage. Denn der Bau diente nicht nur repräsentativen Zwecken und war Wohnort der Familie, sondern vor allem auch ein wirtschaftliches Zentrum. Davon zeugen noch heute einige mehrstöckige Wirtschaftsgebäude im direkten Umfeld des Schlosses. Das Schloss selbst hatte einen viereckigen Grundriss. An jeder Ecke war ein runder Turm errichtet worden. Nur beim Haupteingangstor des Schlosses fand sich ein rechteckiger Turm direkt über dem Tor. Geschützt war das Schloss außerdem noch durch einen Wassergraben, von dem heute allerdings nicht mehr allzu viel zu sehen ist.
Ein Lost Place, der Geschichten erzählt
Zum einen zeigt sich an den Fassaden deutlich, dass das Schloss Bisag schon lange dem Verfall preisgegeben ist. Zum anderen jedoch wirken einige Bereiche des Schlosses, als hätten ihre Bewohner das Gebäude noch gar nicht lange verlassen. Insbesondere die alten Holzbalken im Wirtschaftsgebäude, in denen noch Fässer und Unrat gelagert sind, lassen noch einen guten Eindruck davon gewinnen, dass hier einmal gearbeitet wurde. Aufwändige Deckendekorationen und Wandgemälde zeugen von der einstigen Pracht des Schlosses, das vor allem im Zweiten Weltkrieg großen Schaden nahm. Bei der Erkundung ist selbstverständlich Vorsicht geboten, da das Schloss Bisag als stark baufällig gilt.
Weitere Highlights:
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