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Das ehemalige Paulinerkloster in Lepoglava

Lepoglava

Das ehemalige Paulinerkloster in Lepoglava ist heute das größte Gefängnis des Landes. Einige Prominente waren hier bereits inhaftiert.

Kein Eremitenorden ist enger mit Kroatien verbunden, als die Pauliner. Die Geschichte und Bedeutung der Geistlichen lassen sich in vielen Regionen finden. Der Ortschaft Lepoglava in der Gespanschaft Varaždin kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu. Um 1400 wurde hier das bekannteste Paulinerkloster des Landes gegründet. Besucher der Stadt können auf der Höhe der Ul. Hrvatskih Pavlina heute viel geschichtliches über Graf Hermann von Cilli (Celje) erfahren, dem Schwiegervater des Königs Sigismund und Gründungshelfer der Stätte. Der Orden zeichnet sich auch für das erste öffentliche Gymnasium in Kroatien verantwortlich, das 1503 ebenfalls im Gebäude untergebracht war. Wenig später erweitert durch eine Universität. Die damals entstandene Bibliothek des Klosters wird heute zu einem großen Teil bei dem Kapitel von Čazma in Varaždin aufbewahrt. Der Auflösung von Österreich-Ungarn ist es geschuldet, dass die Tätigkeiten des Ordens einer Strafanstalt weichen mussten. Ein vorgezeichneter Weg, der bis zu diesem Tage Bestand hat.

Ehemaliges Paulinerkloster in Lepoglava als größtes Gefängnis Kroatiens

Wer heute in Lepoglava an der Baulichkeit vorbei spaziert wird erstaunt feststellen, dass die Räumlichkeiten des ehemaligen Paulinerklosters nach wie vor für den Strafvollzug genutzt werden. Befindet sich doch Kroatiens größtes Gefängnis mit rund 800 Inhaftierten am Areal. Im Zuge der Weltkriege ist die damalige Strafanstalt vom Königreich Jugoslawien übernommen und später verstaatlicht worden. Um das Haus ranken sich viele Geschichten, die sich in den Straßen immer wieder erzählt werden. So war der selige Kardinal Alojzije Stepinac Insasse, auch der einstige Partisanengeneral Franjo Tuđman. Der prominenteste Inhaftierte war wohl der ehemalige jugoslawische Staatschef Josip Broz Tito. Rund fünf Jahre verbrachte der Befehlshaber in einer kleinen Zelle. Goli Otok, die frühere Gefängnisinsel Titos, hat ihren unrühmlichen Platz in der Historie des Landes. Die Bedeutung des Paulinerordens ist jedoch nicht gänzlich verloren gegangen.

Auf den Spuren der Pauliner in Lepoglava und Umgebung

Gegenüber des Gefängnisses kann die ursprüngliche Klosterkirche besichtigt werden. Das ebenfalls in Staatsbesitz befindliche Gotteshaus wartet mit gut erhaltenen Barockfresken des Pauliners Ivan Ranger auf. Der Künstler stattete eine Vielzahl von Kirchen in Kroatien aus. Etwa die bekannte Remete-Kirche in Zagreb. Wer in Varaždin in die Franziskanerapotheke geht, kann ebenso Verzierungen bewundern. Die Spuren des Pauliners führen auch auf den Berg Purga, der westlich von Lepoglava liegt. Eine kleine Kapelle lädt zum Innehalten und gibt das eine oder andere Geheimnis weiterer Fresken preis. Was das Klöppeln und die Lepoglava Spitze damit zu tun hat? Die Einheimischen sind überzeugt, dass die čipka durch den Orden nach Kroatien und in die Region gelangte. Jeden September können Urlauber über mehrere Tage das Internationale Festival der Spitze genießen. Eine wohl gepflegte Tradition, die von Generation zu Generation gereicht wird.

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Bilder: Adobe Stock

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