Geschichte Kroatiens: Von den Anfängen bis zur Gegenwart - lust-auf-Kroatien.de

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Geschichte Kroatiens: Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Geschichte Kroatiens

Die Geschichte Kroatiens ist facettenreich und spannend. Das heutige Kroatien hat eine beeindruckende Vergangenheit, die von unterschiedlichen Herrschern und Kulturen geprägt wurde. Diese Geschichte ist in vielen Orten des Landes sichtbar und ein bedeutender Teil seiner kulturellen Identität. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Entwicklung des Landes, beginnend mit der Frühzeit bis hin zu seiner modernen, unabhängigen Form. Entdecken Sie, wie Kroatien das wurde, was es heute ist.

Die Frühgeschichte Kroatiens

Die ersten Siedler und antike Einflüsse

Die ersten menschlichen Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens lassen sich bis in die Altsteinzeit zurückverfolgen. Die Region wurde von Illyrern bewohnt, einer indoeuropäischen Volksgruppe, die bis zum Eintreffen der Römer im ersten Jahrhundert v. Chr. das Gebiet dominierte. Die Römer spielten eine bedeutende Rolle in der frühen Geschichte Kroatiens, indem sie die gesamte Adriaküste besetzten und zahlreiche Städte gründeten.

Die römischen Einflüsse sind besonders stark in Städten wie Pula sichtbar, wo sich eines der größten erhaltenen römischen Amphitheater befindet, das heute eine wichtige Touristenattraktion ist. Das Amphitheater von Pula ist eines der besterhaltenen seiner Art weltweit und zieht Besucher aus allen Teilen der Welt an mehr dazu hier.

Auch in Split, wo der Diokletianpalast steht, kann man noch heute die Relikte der römischen Vergangenheit bewundern. Der Palast gehört seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe und bildet das Zentrum der heutigen Stadt Split, in dem die antiken Bauten mit dem modernen Leben verschmelzen. Informationen zum Diokletianpalast finden Sie auf der offiziellen UNESCO-Webseite.

Die Ankunft der Kroaten und das Mittelalter

Die Wanderungszeit und die Christianisierung

Zwischen dem 6. und 7. Jahrhundert siedelten sich slawische Stämme, darunter die Kroaten, in der Region an. Die Herkunft der Kroaten ist bis heute nicht vollständig geklärt, doch wird angenommen, dass sie aus dem heutigen Polen oder der Ukraine stammten. Sie siedelten sich hauptsächlich in der Region des heutigen Dalmatien und des Binnenlandes an.

Mit der Ankunft der Kroaten begann die langsame Christianisierung der Bevölkerung, ein Prozess, der maßgeblich von Missionaren aus dem Frankenreich und Byzanz vorangetrieben wurde. Im Jahr 879 erkannte Papst Johannes VIII. den kroatischen Fürsten Branimir als legitimen Herrscher des kroatischen Gebiets an, wodurch Kroatien offiziell als christliches Land etabliert wurde.

Das Königreich Kroatien

Tomislav, der erste König Kroatiens, wurde im Jahr 925 gekrönt. Unter seiner Herrschaft erreichte Kroatien seine größte territoriale Ausdehnung, und es entstand ein starkes Königreich. Diese Epoche wird oft als die Geburtsstunde des kroatischen Staates bezeichnet. Tomislav war ein fähiger Herrscher, der die kroatischen Gebiete gegen Angriffe der Magyaren und Bulgaren verteidigen konnte.

Im Jahr 1102 kam es zur Kroatisch-Ungarischen Union, als der kroatische Adel mit dem ungarischen König Koloman eine Personalunion einging. Diese Union führte dazu, dass Kroatien unter die Herrschaft Ungarns geriet, wobei das Land jedoch seine eigenen Rechte und Freiheiten weitgehend behielt. Diese Zeit war geprägt von zahlreichen Kämpfen um Macht und Einfluss sowohl innerhalb der Region als auch mit äußeren Feinden, insbesondere dem expandierenden Osmanischen Reich. Mehr zur Kroatisch-Ungarischen Union finden Sie hier.

Geschichte Kroatiens König Tomislav Statue Zagreb

König Tomislav Denkmal in Zagreb: Das Denkmal ehrt den ersten König Kroatiens, der im Jahr 925 gekrönt wurde und als Begründer des kroatischen Staates gilt.

Die Habsburgerzeit und die Kämpfe gegen das Osmanische Reich

Das Osmanische Reich und die Verteidigung Europas

Im 15. und 16. Jahrhundert standen die kroatischen Gebiete zunehmend unter Druck durch das expandierende Osmanische Reich. Die Schlacht von Krbava im Jahr 1493 und die Schlacht bei Mohács 1526 führten zu erheblichen Verlusten für das kroatische Königreich, und große Teile des Landes wurden von den Osmanen besetzt. Die Region Slawonien und Bosnien waren am stärksten von den Eroberungen betroffen.

Kroatien spielte in dieser Zeit eine wichtige Rolle als “Bollwerk des Christentums” und verteidigte die Grenzen Europas gegen die osmanische Expansion. Die Stadt Varaždin wurde zum Sitz der kroatischen Verteidigung, und zahlreiche Festungen wurden zur Verteidigung gegen die Osmanen errichtet. Trotz großer Verluste konnten die Habsburger in den folgenden Jahrhunderten die osmanischen Truppen zurückdrängen, und Kroatien wurde ein Teil des Habsburgerreiches. Details zur Verteidigung und den historischen Festungen finden Sie auf der Seite des Kroatischen Tourismusverbands.

Kroatien unter den Habsburgern

Der kroatische Nationalismus im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert war für Kroatien eine Zeit des kulturellen Erwachens und des aufkommenden Nationalismus. Während das Habsburgerreich versuchte, die Kontrolle über seine Gebiete zu verstärken, wuchs der Wunsch der Kroaten nach Autonomie und nationaler Identität. Die Illyrische Bewegung spielte hierbei eine zentrale Rolle. Diese kulturelle und politische Bewegung, angeführt von Persönlichkeiten wie Ljudevit Gaj, setzte sich für die kroatische Sprache und Kultur ein und trug wesentlich zur nationalen Identitätsbildung bei. Mehr über die Illyrische Bewegung finden Sie hier.

Die Österreichisch-Ungarische Ausgleichsvereinbarung von 1867 führte dazu, dass Kroatien zu einem Teil der ungarischen Krone wurde, wodurch sich die politische Situation weiter verschärfte. Die Kroaten fühlten sich sowohl von den Ungarn als auch von den Österreichern politisch unterdrückt, was zur Verstärkung nationalistischer Bestrebungen führte.

Der Erste Weltkrieg und der Zerfall Österreich-Ungarns

Der Zusammenschluss zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen

Der Erste Weltkrieg führte zum Zerfall des Habsburgerreiches und zur Entstehung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen im Jahr 1918, das später in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde. Dieser Zusammenschluss führte jedoch zu Spannungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen, insbesondere zwischen Kroaten und Serben. Die Kroaten fühlten sich in dem neuen Staat oft benachteiligt und unterdrückt, was zu politischer Instabilität führte. Mehr über den Zerfall Österreich-Ungarns finden Sie auf der Britannica-Webseite.

Der Attentat auf Stjepan Radić 1928, der Vorsitzende der Kroatischen Bauernpartei, markierte einen Wendepunkt in der politischen Situation des Königreichs. Das Attentat verstärkte den Widerstand gegen die serbische Dominanz und führte zu einer Radikalisierung der kroatischen Politik.

Der Zweite Weltkrieg und das Unabhängige Kroatien

Das faschistische NDH-Regime

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Kroatien zu einem faschistischen Vasallenstaat der Achsenmächte, dem sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien (NDH), der von der faschistischen Ustascha-Bewegung unter Ante Pavelić geführt wurde. In dieser Zeit wurden zahlreiche Kriegsverbrechen begangen, insbesondere gegen die serbische, jüdische und Roma-Bevölkerung. Diese düstere Periode der Geschichte Kroatiens hinterließ tiefe Narben, die bis heute in den Beziehungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen des ehemaligen Jugoslawiens spürbar sind. Weitere Informationen zum Unabhängigen Staat Kroatien finden Sie hier.

Die Zeit im sozialistischen Jugoslawien

Tito und das sozialistische Jugoslawien

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Kroatien ein Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien unter der Führung von Josip Broz Tito. Tito, selbst Kroate, führte das Land als eine föderative Republik, die versuchte, die ethnischen Spannungen zu minimieren und eine gemeinsame jugoslawische Identität zu fördern. In dieser Zeit erlebte Kroatien wirtschaftliche Modernisierung und Industrialisierung. Städte wie Zagreb und Rijeka entwickelten sich zu wichtigen wirtschaftlichen Zentren. Mehr über Tito und die jugoslawische Föderation erfahren Sie auf History.com.

Trotz der wirtschaftlichen Fortschritte gab es in den 1970er Jahren zunehmend Forderungen nach mehr Autonomie innerhalb der föderativen Struktur Jugoslawiens. Diese Forderungen kulminierten im sogenannten Kroatischen Frühling 1971, einer politischen Bewegung, die jedoch von der Regierung unter Tito unterdrückt wurde.

Belgrad Serbien Marschall Josip Broz Tito vor einem SFRJ (Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) roten Stern. Tito war der kommunistische sozialistische Führer Jugoslawiens.

BELGRAD, SERBIEN: Büste von Marschall Josip Broz Tito vor einem SFRJ (Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) roten Stern. Tito war der kommunistische sozialistische Führer Jugoslawiens. (Bild: Jerome – stock.adobe.com)

Der Weg zur Unabhängigkeit

Der Zerfall Jugoslawiens und der Unabhängigkeitskrieg

Nach Titos Tod im Jahr 1980 verschärften sich die Spannungen innerhalb Jugoslawiens, und der Nationalismus nahm wieder zu. Im Jahr 1991 erklärte Kroatien schließlich seine Unabhängigkeit von Jugoslawien, was zum Kroatischen Unabhängigkeitskrieg führte. Der Krieg dauerte bis 1995 und hinterließ das Land in einem zerstörten Zustand. Die Schlacht von Vukovar und die Operation Sturm waren zwei der wichtigsten Ereignisse während des Krieges, die heute noch als Symbole für den kroatischen Widerstand und die Erlangung der Unabhängigkeit betrachtet werden. Mehr Informationen zur Unabhängigkeit Kroatiens finden Sie auf der Seite der Croatian Memorial Documentation Center of the Homeland War.

Das moderne Kroatien: Vom Wiederaufbau zur europäischen Integration

Nach dem Unabhängigkeitskrieg begann der Wiederaufbau des Landes. Kroatien musste sich von den Zerstörungen erholen, eine stabile Regierung bilden und die Wirtschaft wieder aufbauen. In den 2000er Jahren setzte das Land auf die Annäherung an die Europäische Union und die NATO. Der Beitritt zur NATO im Jahr 2009 und zur Europäischen Union im Jahr 2013 markierte wichtige Meilensteine in der Geschichte des modernen Kroatiens. Mehr zu Kroatiens Beitritt zur EU finden Sie auf der Europäischen Union Website.

Kroatien als Teil der Europäischen Union

Der Beitritt zur EU half Kroatien, sich wirtschaftlich zu stabilisieren und die Infrastruktur zu verbessern. Dies ermöglichte es dem Land, seine einzigartigen kulturellen und historischen Stätten besser zu präsentieren und den Tourismus zu fördern, der heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die Region um die Adriaküste hat sich zu einem beliebten Urlaubsziel entwickelt, während Städte wie Dubrovnik, Split und Zagreb jedes Jahr Millionen von Besuchern anziehen.

Fazit: Die facettenreiche Geschichte Kroatiens

Die Geschichte Kroatiens ist geprägt von wechselnden Herrschern, kulturellen Einflüssen und einem starken Streben nach Unabhängigkeit. Von den frühen illyrischen und römischen Siedlungen über das Königreich Kroatien, die Habsburgerherrschaft, die Eingliederung in Jugoslawien bis hin zur Unabhängigkeit – jede Epoche hat ihre Spuren hinterlassen und Kroatien zu dem gemacht, was es heute ist: ein stolzes, modernes und europäisches Land, das seine Kultur und Geschichte zu bewahren weiß.

Weiterführende Informationen:

Diese weiterführenden Links bieten Ihnen die Möglichkeit, tiefer in die Geschichte und Kultur Kroatiens einzutauchen und mehr über die besonderen Orte und Ereignisse zu erfahren, die das Land geprägt haben.

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