Die zweitgrößte Brijuni-Insel, Mali Brijun, ist ein Mekka für Kulturliebhaber. Jedoch nur für eine gewisse Zeit im Jahr. Die gilt es zu nutzen.
Ursprünglich und dicht bewachsen ist es, das etwas über einen Quadratkilometer große Archipel Mali Brijun nahe der kroatischen Küste. Wenn Besucher Mali Brijun betreten, ist es aber ein Besuch auf Zeit. Denn die Insel ist nur von Mitte Juli bis Mitte August zugänglich. Vor allem dann, wenn das Open-air Theater „Ulys’ses“ seine Pforten öffnet. Ein einzigartiges Erlebnis im Brijuni Nationalpark!
Musikliebhaber verbinden mit dem Namen “Ulys’ses” die Moderne Kroatiens, mit einem Akzent des Unterschiedlichen und Kreativen. Das Fortschreitende steht dabei nicht nur für die Darbietungen, sondern auch die Entwicklung der Insel selbst. Das Entstehen dieser kulturellen Besonderheit ist dem Regisseur Rade Serbedzija und dem Schriftsteller Borislav Vujcic zu verdanken, die nicht selten selbst bei den Aufführungen zugegen sind. Es lohnt sich nach ihnen Ausschau zu halten. Viele Zuhörer berichten von inspirierenden Gesprächen. Angereist wird natürlich mit dem Boot.
Theater im Fort auf Mali Brijun
Bühne und Schauplatz für Ulysses ist das ehemalige K.U. K. Fortress Brioni Minor. Das Ungetüm ist eine der größten Festungen in der Adria und stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Fertiggestellt und trotzdem nie richtig in Betrieb gegangen ist es auch für Historienfreunde eine wahre Fundgrube. Abseits des Theaters können zahlreiche Details von damals erspäht werden. Etwa ein Teil eines Generatorraums, der noch mit der originalen Maschinerie ausgestattet ist. Auch die Kanonen an den befestigten Mauern sind noch vorhanden. Das Publikum spricht gerne von einem surrealen Ereignis, wenn „Hamlet“, „Caligula“, „Romeo und Julia“ oder „Odysseus“ inmitten dieses Bauwerks aufgeführt wird.
Außerhalb und mittendrin
Nur während der Sommer-Spielzeiten von dem Theater gibt es die Chance, Mali Brijun auch außerhalb der Festung zu erkunden. In Ausnahmefällen sind Führungen von Rangern zwar möglich, die Anfragen werden jedoch immer individuell behandelt. Zwischen der dichten „Macchie“ sind immer wieder Parks, Wiesen und Weiden zu sehen, die an kleineren Konstruktionen der Österreich-Ungarischen Zeit erinnern. Außergewöhnliche Strände präsentieren sich in einem felsigen und Kies behafteten Gewand.
Hören Spaziergänger auf einmal ein „Mähhh“, dann treffen sie wohl auf eines der 1000 Mufflon-Schafe auf der Insel. Die dürfen dort länger bleiben und genießen nach der Aufführung die Ruhe in der Adria.
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