Das kleine Fischerdorf Valun liegt zwischen zwei schönen Kiesstränden, südlich der Stadt Cres. In dem verwinkelten Inseldorf leben nur 50 Fischer und Bauern in den pastellfarbenen Häusern direkt an der Küste.
Die meisten der kleinen Orte auf der Insel Cres stammen aus der Steinzeit. Darum ist dort heute ein reiches historisches und kulturelles Erbe erhalten. Dazu zählen antike Städten, kleine Kirchen und Klöster sowie die erste kroatische Schrift “Glagoljica”. All diese Überbleibsel sind heute ein wichtiges Kulturgut der Insel Cres. Valun ist zwar winzig, aber ideal für einen Tagesausflug nahe der Stadt Cres.
Die Bucht, in der sich Valun befindet, ist die gleiche in der auch die Stadt Cres liegt. Da Valun ein sehr kleiner Ort mit engen Gassen ist, sollte man, wenn man mit dem Auto über eine Fähre auf die Insel Cres kommt, einen der öffentlichen Parkplätze außerhalb nutzen. Zu Fuß bekommt man aber ohnehin viel besser und viel mehr Eindrücke des Fischerdorfs mit und kann auch gleich die ruhige Landschaft drumherum genießen.
Der Schutzort der Insel Cres vor den Piraten
Der Ort Valun hat sich aus einer alten Siedlung namens Bucev entwickelt. Diese befand sich im Landesinneren und diente früher zum Schutz vor Piraten. Als die Einheimischen immer mehr die Vorteile des Fischfangs erkannten, haben sie begonnen ihre Häuser immer näher an die Küste zu bauen. Der Fischfang ist bis heute eine wichtige Einnahmequelles für die Einwohner von Valun. Der Ort Bucev weiter im Landesinneren ist heute verlassen.
Allerdings trägt auch der Tourismus dazu bei, dass der kleine Ort aufblüht. Urlauber finden an dem übersichtlichen Hafenbecken ein paar kleine Restaurants, in denen man genüsslich ein Glas Wein und andere kühle Getränke zu sich nehmen kann. Außerdem werden dort natürlich frisch gefangener Fisch und Meeresfrüchte direkt aus der adriatischen See serviert. Das Restaurant Na Moru gehört zu den besten Inselrestaurants von Cres. Dort gibt es den Fisch direkt am gedeckten Tisch am Wasser. Vom Hafen aus führt eine Gasse bergauf, die an einem kleinen Souvenirladen vorbei geht.
Die alte Steintafel von Valun
Zu dem kulturhistorischen Wert des Fischerorts tragen einige Kulturdenkmäler von Valun bei. Wer also den Fischerort besucht, kann sich sicher sein, dass er nicht nur köstliche Fischspezialitäten vorgesetzt bekommt, sondern man kann die kroatische Kultur und Geschichte vor Ort spüren und erleben. Dazu begibt man sich zu der Kirche des heiligen Markus aus dem 11. Jahrhundert und dem sich dort befindenden glagolitischen Lapidarium. (glagolitische Schrift = älteste slawische Schrift; Lapidarium = Ausstellung von Steinwerken am Ausgrabungsort). Die Pfarrkirche des heiligen Markus bewahrt die alte “Tafel von Valun” mit glagolitischen und lateinischen Inschriften auf. Sie ist neben der berühmtesten “Tafel von Baška” von der Insel Krk, das älteste Schriftdenkmal der kroatischen Sprache.
Glagolica ist die ursprüngliche, alt-kroatische eckige Buchstabenschrift, die sich überwiegend in Istrien, Kvarner und Dalmatien um 863 entwickelt hat. Auf der Insel Cres findet man besonders viele solcher Schriften. Auf der Terrasse des glagolitischen Lapidariums in Valun kann man Kopien der alten Inschriften einsehen. Ein Dorf – bekannt für seine Fischspezialitäten und seine alte Geschichte. Mit dem Boot kann man übrigens einfach mit Buganker und Heckleinen am Außenpier des kleinen Fischerhafens anlegen. Die Wassertiefe beträgt hier nur 2 bis 3 Meter. Wanderfreudige ziehen von Valun aus weiter auf das 350 Meter höher gelegene Lubenice, das etwa 1 bis 2 Stunden entfernt liegt. Es thront wie ein Adlerhorst über der schönen Bucht Zanja im Westen der Insel Cres.
Weitere Highlights:
- Stadt Cres
- Lubenice
- Osor
Autorin: Vedrana Vukelic