Buje: Historisches Kleinod auf grünem Hügel

Buje ist ein Paradies für Naturliebhaber, Weinkenner und Feinschmeckerherzen. Beim Spaziergang durch die gepflasterten Gassen sind einige gemütliche Osterien, Vinotheken und Läden zu finden.

Die malerische, mittelalterliche Kleinstadt Buje liegt rund 15 Kilometer von Umag im fruchtbaren, hügeligen Hinterland im Norden Istriens. Eingebettet in terrassenartig angelegte Olivenhaine und Weinberge thront die Stadt auf einem 220 Meter hohen Hügel, von dem aus man einen Panoramablick auf das idyllische Umland genießen kann.

Eines ist gewiss: in Buje ist ein Besuch der prächtigen Kirche des Hl. Servul ein Muss. Ihren Namen trägt sie mit Stolz vom Schutzpatron des Ortes. Das Innere birgt sieben reich verzierte Altare, eine Kanzel, einen Kronleuchter sowie die Orgel von Gaetano Callido aus dem Jahr 1791. Diese ertönt nicht nur zur Feierlichkeit des Hl. Servul, sondern auch zum Festival der Orgeln. Nur wenige Meter entfernt befindet sich der Glockenturm bzw. der Aussichtsturm. Bei klarer Sicht hat man vom Turm aus Sicht auf vier Staaten – Kroatien, Slowenien, Italien und Österreich.

Der Glcokenturm von Buje, die Pfarrkirche des Hl. Servulo und die Grundschule der Kleinstadt.

 

Historische Altstadt von Buje mit Kirchen, Glockenturm und Stadtmauer

Steigt man die engen Gassen zum Hauptplatz des Ortes hinauf, und macht sich noch die Mühe, die Stufen des Glockenturms der Kirche des Hl. Servul aus dem 15. Jahrhundert zu erklimmen, wird man mit einem großartigen Panorama auf das Binnenland Istriens, an klaren Tagen sogar bis nach Venedig belohnt. Schließlich ist der Glockenturm der zweithöchste in ganz Kroatien. Schräg gegenüber fällt ein weiteres historisches Gebäude auf: das neoklassische Rathaus aus dem Jahr 1878.

Markant für Buje sind seine zwei Türme im Herzen der alten Stadt.

 

Am Rande der Altstadt gegenüber der Kirche der Heiligen Maria der Barmherzigen am Freiheitsplatz wartet die „Ethnografische Sammlung“ auf Besucher. Das Museum zeigt interessante Ausstellungsstücke aus der ereignisreichen Geschichte der Region. Die Wallfahrtskirche der Heiligen Maria selbst stammt aus dem 15. Jahrhundert (Fertigstellung 1587).

Das sonnige Antlitz der Kirche der Hl. Maria der Barmherzigen.

 

Die architektonisch harmonisch errichtete Kirche der Hl. Maria der Barmherzigen wurde auf dem Trg Slobode (Platz der Freiheit) erbaut. Errichtet wurde die Kirche wegen einem unerklärlichen Ereignis. Als der wohlhabende Paolo Razizze (Pavle Račica) 1497 in der Abenddämmerung aus der venezianischen Werkstatt von Paolo Campsa und Giovanni aus Malinese kam, um eine Statue der Mutter Gottes nach Buje zu bringen, war das Stadttor bereits verschlossen und er musste vor der Stadt nächtigen. Doch in der Früh war es weder ihm, noch mit Hilfe der Einwohner Bujes möglich, die Statue zu bewegen. Sie schien eigenwillig ihren Platz vor den Stadtmauern beschlossen zu haben. Die Nachricht über das wundersame Geschehen verbreitete sich unter den Gläubigen und machte die Kirche zum Wallfahrtsort. Die besagt Statue befindet sich noch heute im Inneren, hinter einer vergoldeten Gittertür.

Buje – schon zu römischen Zeiten der „Wächter Istriens“

Ursprünglich als burgähnliche Festungsanlage gegründet und von den Römern weiter ausgebaut, trägt die Stadt auch den Namen „Wächter Istriens“. Fährt man auf der Straße von Koper nach Pula, ist das historische Kleinod schon von weitem sichtbar. Im Mittelalter und unter der Herrschaft Venedigs erhielt die kleine Stadt in Zentralistrien dann seine heutige mittelalterlich geprägte Form. Noch heute ziert den Marktplatz die Steinskulptur eines Markuslöwen.

Die kleinen Gassen abseits des Freiheitsplatzes sind gepflastert und laden zum Erkunden ein.

 

Venezianische Stadthäuser, ein alter Patrizierpalast aus dem 15. Jahrhundert und Reste der Stadtmauer mit dem westlichen Stadttor und zwei alten Türmen vervollständigen das historische Erbe der Stadt.

Kulinarische Entdeckungen: Olivenöl, Wein und Trüffel

Auch kulinarisch hat die kleine Stadt auf dem Hügel einiges zu bieten. Viele kleine Lädchen bieten regionale Spezialitäten wie Olivenöl oder Trüffelprodukte an. Der istrische Trüffelpapst Zigante betreibt hier ein kleines Fachgeschäft. Buje gilt außerdem als Hauptort der Weinregion Bujština, wo Spitzenweine wie Malvasia, Terrano, Refosco und der Muskateller von Momjan produziert werden. Die Vielfalt der Winzerszene kann man sogar auf einer speziellen Weinstraße erkunden. Mehr als 20 der bekanntesten Weingüter Kroatiens liegen hier.

Die Abende genießt man in Buje gerne in Gesellschaft, ob im Casinó Hotel Mulino beim Glücksspiel oder im “Beer House San Servolo” bei Livemusik und selbst produziertem Bier.

 

Da nur wenige Kilometer entfernt der Parenzana-Radweg verläuft, ist die Region rundum Buje auch für Biker interessant. Im Frühling ist obendrein ein Besuch der Olivenölmesse “Oleum Olivarum” im Mai möglich. Diese findet nahe von Buje, in dem kleinen Ort Krasica statt und lockt natürlich mit Verkostungen der erstklassigen Olivenöle in Kombination mit istrischen Delikatessen. In den herbstlichen Nächten im September wird es während des Traubenfestes besonders stimmungsvoll. Im Herbst und Winter rahmen junge Weine und Früchte des istrischen Waldes sowie Fleischdelikatessen jegliche Tour ab.

 

Weitere Highlights:

Bilder: Colours of Istria