Ganz schön wehrhaft: Das imposante Fort Turtian wurde in den Hügel Turcian hinein gebaut und befindet sich daher größtenteils unterirdisch.
Die Stadt Pula war von mehreren Befestigungsringen umgeben. Die meisten dieser Forts und Bollwerke befanden sich an der Küste nahe dem Wasser, um die Meerengen zu überwachen und vor allem den Hafeneingang zu Pula schützen zu können. Doch auch im Hinterland warteten Festungswerke auf mögliche Angreifer, sollten diese in der Lage sein, ins istrische Binnenland vorzudringen. Eine dieser Festungen ist das Fort Turtian, das in etwa zwischen Medulin und Pula liegt.
Fort des 19. Jahrhunderts zwischen Medulin und Pula
Die Bauarbeiten zum Fort wurden bereits 1888 begonnen und dauerten insgesamt sieben Jahre an. Mit Geschützen aufgerüstet wurde das Fort allerdings erst, als sich die Spannungen am Balkan im Vorfeld des Ersten Weltkriegs abzeichneten. Acht Kanonen und mehrere Maschinengewehre waren zur Verteidigung des Forts vor Ort platziert. Das Fort, das sich im Sektor 5 des Verteidigungsrings rund um Pula befand, wurde ein den Monte Turcian hinein gebaut, der dafür teilweise abgegraben wurde. Noch heute zeigt die Festung Turtian nicht zuletzt aufgrund ihrer Größe eine imposante Verteidigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert. Mit einer Breite von rund 100 Meter und einer Länge von über 220 Metern nimmt das Fort ein gewaltiges Areal ein. Vor allem von der Westseite sind die Bauwerke, die in den Hügel hinein gebaut wurden, gut zu erkennen. Neben der Straße führt ein kleiner Weg hinauf, sodass das Fort für Interessierte gut zu erreichen ist.
Ein Besuch im Fort Turtian bei Pula
Von außen kann die Festung Turtian gut besichtigt werden. Obwohl es Bestrebungen gibt, das Fort Turtian wieder für die Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen und zu renovieren, ist dies im Moment noch nicht möglich. Wer Glück hat und zur rechten Zeit kommt, dem wird jedoch das Tor zur Festung geöffnet und darf auch eintreten. Feste Öffnungszeiten existieren allerdings nicht. Ab und zu gibt es jedoch auch Veranstaltungen, zu denen Besucher herzlich willkommen sind. Doch auch von außen lässt sich bereits viel von der einstigen Festung erkennen. Mehrere Ebenen, Gräben und Eingänge zu Bunkern lassen sich schnell ausmachen. Das Fort Turtian verlor auch nach dem Ersten Weltkrieg noch nicht seine Bedeutung, sondern wurde von den Italienern auch noch im Zweiten Weltkrieg weiter genutzt.
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