Hum – die barocke Schatztruhe
Außen mittelalterliches Gemäuer und klassizistische Symmetrie, innen barocke Schatztruhe – die einschiffige Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Marijino Uznesenje) vereint reizvolle Gegensätze aus mehreren Jahrhunderten. Obwohl sie 1802, also zu Zeiten des Klassizismus, auf dem Fundament eines Gotteshauses aus dem 13 Jahrhundert erbaut wurde, wird sie in Reiseführern häufig als barocke Kirche bezeichnet, vermutlich aufgrund ihres „Innenlebens“ mit den fünf üppig verzierten Marmor-Altären, der wunderschönen Sakristei und den kostbaren Gemälden – besonders zu erwähnen ist hier das Apsisgemälde des venezianischen Malers Baldessare d‘Anna aus dem Jahr 1600, das der Kirche ihren Namen gab: „Mariä Himmelfahrt“. (Im 16. und 17. Jahrhundert stand Hum unter venezianischer Herrschaft)
Die barocke Schatztruhe in Hum ist voller Gold und Silber
Und noch weitere Kostbarkeiten befinden sich hier, darunter eine wertvolle Sammlung an spätgotischen und barocken Kelchen, Monstranzen und anderen goldenen und silbernen Liturgiegefäßen. Es lohnt sich also, einen Blick hinter die urigen Mauern des Gotteshauses zu werfen und auf Entdeckungsreise zu gehen. Dies gilt übrigens auch für die zweite Kirche des Ortes, die Friedhofskapelle des heiligen Hieronymus (Sv. Jeronim). Dass ein so winziger Ort gleich mit zwei sehenswerten Kirchen aufwarten kann, zeugt von der einstigen Bedeutung des Städtchens. Noch kurz vor dem Zweiten Weltkrieg lebten hier immerhin rund 900 Einwohner, die meisten von ihnen italienischer Herkunft.
Türmchen wechsel‘ dich
Ungewöhnlich und zunächst wenig „heilig“ kommt der freistehende, 22 Meter hohe, zinnenbekrönte Kirchturm von Mariä Himmelfahrt daher. Er erinnert daran, dass das pittoreske Mikrostädtchen Hum im Mittelalter einst als Verteidigungssiedlung gegründet worden war, die erstmals im Jahre 1102 als „Castrum Cholm“ urkundlich erwähnt wurde. Sie musste im Laufe der Jahrhunderte unter verschiedenen Herren zahlreiche Konflikte durchstehen. Denn ursprünglich wurde der wuchtige Glockenturm, der bis heute das Stadtbild prägt, 1552 auf der höchsten Anhöhe der Stadt als Wehrturm errichtet. Heute bimmeln hier die Glocken für den Frieden, was den Besuch weitaus angenehmer macht.
Weitere Highlights
- Stadttor
- Allee der Glagoliten
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