Mit seiner goldenen Farbe ist der Wein eine Delikatesse Istriens. Zelebriert wird er an den Martinje-Festtagen.
Momjanski Muškat! Für Kenner ist der Wein aus den Landesteilen Umag-Novigrad eine goldene Perle im Glas. Dank seiner sanften, zitronengelben Farbe ist der Muskat von Momjan eine der bekanntesten autochthonen Sorten Westistriens. Das Besondere: Die Lese erfolgt mit der Hand! Gleiches gilt für die Auswahl der Trauben. Durch eine unterbrochene Gärung mit Kühlung entsteht ein halbtrockener Weißwein. Wer den Muskat probiert, wird sofort an saftige, reife Früchte erinnert. Eine Freude für den Gaumen. Das findet sich auch in der Nase wieder. Mit einer Note von wilden Nelken, Rosen und Salbei. Es wird sich erzählt, dass schon Kaisers Franz Josef in den Wiener Räumlichkeiten dem Genuss nicht widerstehen konnte. Historisch ist es wohl Weinbauern aus Friaul zu verdanken, die den Muskat schon vor Jahrhunderten in das Land brachten. Alle die eine Flasche dieses Tropfens mit nach Hause nehmen, gekühlt zwischen 8 und 12 Grad Celsius schmeckt er am besten. Etwa von Vina Prelac, zu finden in der DolinjaVas 19 in Momjan.
Der Muskat von Momjan im Zeichen der Martinje-Festtage
Die Menschen der Region rund um die Gemeinde Buje wissen den Geschmack des Weines zu zelebrieren. Die Martinje-Festtage im November stehen in enger Verbindung mit dem Momjanski Muškat Wochenende. Beginnend mit Musik in den Kulturhäusern am Freitag und dem Samstag, der ganz unter dem Motto „Vetrine Muškata“ steht. Die Restaurants in Momjan reichen vor allem zu diesen Tagen zum Wein frische Früchte oder Fruchtsalate. Er ist ein perfekter Dessertwein, der unter Feinschmeckern zu Apfelkuchen mit Zimt passt. Wer es würziger mag, greift zu einer Platte mit Blauschimmelkäse. In den Weingebieten von Oskoruša bis Sv. Ivan bei Merišće wird gefeiert und Verkostungen angeboten. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass der Momjaner Muskat aphrodisierende Eigenschaften besitzt. Und der Sonntag? Das Programm umfasst lokale Artisten und Interpreten. Präsentiert werden die Ergebnisse der Weinwahl. Regionale Erzeugnisse werden gemeinsam mit einem Schluck der Delikatesse Istriens genossen.
Radrunde zu den Trauben von Momjan
Die Gemeinde Buje mit dem gleichnamigen Ort ist auch Ausgangspunkt für die Radstrecke des Momjaner Muskat. Los geht es vom dortigen Fußballplatz in Richtung Bibale und weiter nach Krug und Smilovići. Darauf achten, auf der Makadam-Straße unterwegs zu sein. Mit Momjan erreichen Radler auch schon die Hauptstation der Tour. Mitten in die waldbedeckten Hügel Istriens mit all seinen Weingärten und Olivenhainen.
Tipp: Am Weinkeller Kabola halt machen! Hier kann der Muskat von Momjan probiert werden. Bevor es wieder über Kučibreg und Dugo Brdo zurück nach Buje geht, wartet ein unvergleichlicher Ausblick auf das Binnenland. Vom Aussichtspunkt der „Wächter Istriens“, den Festungsmauern eines Kastells. Bis an die Küste Sloweniens reicht die Sicht an schönen Tagen. Unterwegs kann auch gut und regional gegessen werden. Etwa im Restaurant Marino in Kremenj. Die gesamte Weglänge von rund 32 Kilometer erfordert eine gute Kondition. Sind doch etwas mehr als 500 Höhenmeter zu überwinden. Einzuplanen sind knappe vier Stunden.
Weitere Highlights:
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- Rad und Wein: Dem Muskat von Momjan auf der Spur
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