Die kleine Stadt Vrsar hat Besuchern viel zu bieten. Auch die einstigen Bischöfe von Poreč erkannten dies und wählten die Stadt als Sitz ihrer Sommerresidenz. Heute können noch die Überreste vom Sommerschloss der Bischöfe von Poreč in Vrsar besichtigt werden.
Es hat unterschiedliche Gründe, warum die Bischöfe von Poreč Vrsar als Wohnort auswählten. Einer der am häufigsten genannten Gründe sind Gefahren, vor denen sie flohen. Bischof Bonifcius etwa floh im 13. Jahrhundert wegen Unruhen, die in Poreč herrschten, nach Vrsar. Im 18. Jahrhundert verließ Bischuf Ruggiero Tritoni, die von Malaria verseuchte Stadt Poreč und blieb stattdessen dauerhaft in Vrsar. Andere Bischöfe ließen sich von vornherein lieber hier im Sommerschloss der Bischöfe von Poreč in Vrsar nieder.
Die einstige Sommerresidenz der Bischöfe und was davon geblieben ist
In alten Dokumenten wird der Sommerpalast auch als „castrum“ bezeichnet, also als Festung oder befestigtes Schloss. Und tatsächlich glich der Gebäudekomplex einer Festungsanlage. Das Sommerschloss der Bischöfe von Poreč in Vrsar war von einer Verteidigungsmauer mit Schießtürmen eingefasst. Reste dieser Mauer sind noch heute erkennbar. Die schmalen Türme auf der Südseite dienten vermutlich als Beobachtungstürme. Auch Schießscharten waren hier zu finden. Erhalten geblieben sind zwei Türme aus dem 13. Jahrhundert in romanischem Baustil.
Die zahlreichen Räume für den Bischof, seine Diener und Gäste, der Weinkeller, die Wasserzisterne und vieles weitere lassen sich heute nur mehr erahnen. Sogar Stallungen waren hier einst zu finden. Aufgrund seiner festungsartigen Bauweise diente der Sommerpalast hin und wieder auch als sogenanntes Refugium, also als Fluchtplatz.
Die Ruinen des einstigen Sommerpalastes entdecken
Als die kirchliche Grafschaft der Bischöfe von Poreč von der Republik Venedig aufgehoben wurde, fiel auch der Palast in den Besitz von Venedig und beherbergte zum Beispiel Politiker. Im 19. Jahrhundert kam das ehemalige Sommerschloss der Bischöfe von Poreč in Vrsar in den Privatbesitz einer Familie aus Poreč.
Im letzten Jahrhundert wurde das Gebäude sich selbst überlassen. Heute ist davon nur noch eine Ruine übrig, die dringend renoviert werden müsste. Trotzdem oder gerade deshalb ist die ehemalige Sommerresidenz auch bei Besuchern beliebt und stellt einen Fixpunkt für die Sightseeing-Tour durch die romantische Altstadt von Vrsar dar.
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