Militärische Schaltzentrale Topnička središnjica auf Premantura

Topnička središnjica

Die Geschützanlagen Topnička središnjica auf Premantura waren Teil der k.u.k.-Befestigungsanlagen im Ersten Weltkrieg. Heute sind nur noch Ruinen der Anlage zu finden.

Der Hauptkriegshafen der k.u.k. Marine befand sich bis zu ihrem Ende in der Stadt Pula. Der natürliche Hafen im Süden Istriens bot hervorragende Verteidigungsmöglichkeiten und eine strategisch günstige Lage. Im Laufe mehrerer Jahrzehnte wurde nicht nur der Hafen selbst mit zahlreichen Forts und Verteidigungsstrukturen umgeben, sondern auch die erweiterte Umgebung. Dies führte dazu, dass sich auch heute noch viele Kilometer von der Stadt Pula entfernt die Relikte der äußeren Verteidigungslinien dieser Strukturen finden lassen. Einige davon sind sehr offensichtlich und leicht zu finden, andere wiederum liegen deutlich versteckter und verraten ihren einstigen Zweck nicht gleich auf den ersten Blick. Dazu gehört auch die sogenannte Schaltzentrale Topnička središnjica auf der Halbinsel Premantura.

Großflächiger Bunkerbau auf Premantura

Die relativ schmale Halbinsel Premantura wird von zwei Hauptverkehrsadern durchzogen. Eine befindet sich mit der Premantura Cesta direkt an der Küste, während eine Binnenstraße auch die zentralen Bereiche der Insel gut erreichbar macht. Genau zwischen den beiden Straßen im Norden der Halbinsel findet sich ein Relikt aus der ersten Hälfe des 20. Jahrhunderts, das sich durch Ruinen aus Beton darstellt. Dieser besondere Platz erfreut vor allem Fans skurriler Ausflugsziele. Wer von der Küstenstraße her kommt, kann in der Nähe des Wakeparks parken und dann noch einige Meter zu Fuß zur Geschützzentrale gehen. Von der Binnenstraße kommend, führt nahe dem Gornji Kamenjak ein kleiner Weg dorthin.

Der Bunker erstreckte sich auf einer Länge von 156 Metern und reichte drei Stockwerke in die Tiefe. Hunderte Arbeiter waren zwischen 1908 und 1916 mit der Errichtung der Geschützanlagen beschäftigt. Diese umfassten mehrere Geschützbatterien, einen Maschinenraum mit Pulverkammer und Munitionsdepot, aber auch Kraftstofftanks, um autark agieren zu können. Der obere Bereich war zusätzlich durch eine Eisenarmierung vor Granatentreffern geschützt. Über eine militärische Feldbahn konnte die Stellung mit Munition und Vorräten versorgt werden.

Betonruinen auf Premantura

Die Geschützanlage Topnička središnjica, die oft nach dem Maschinenraum als Schaltzentrale bezeichnet wird, gilt seit dem Ende des Ersten Weltkriegs als zerstört. Ob die Österreicher die Anlagen beim Rückzug selbst gesprengt haben oder feindliche Kräfte für die Zerstörung sorgten, ist nicht geklärt. In jedem Fall liefern die Überreste heute ein interessantes historisches Relikt, das von Lost Places Fans erkundet werden will.

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