An der Grenze zu Istrien gelegen, wachen sakrale Bauten über den kleinen Küstenort Brseč mit spannender Geschichte von Land und Leuten.
Steil gehen sie nach unten, die bewaldeten Klippen unterhalb von Brseč. Die alte Ortschaft nahe Mošćenice gleicht einem begehbarem Bildnis typischer Küstenarchitektur aus dem Mittelalter. Wobei „typisch“ hier keine Beliebigkeit ausdrückt, sondern viel mehr den Charme mediterraner Bauweise am Ende der liburnischen Riviera.
Es ist auch der kulturelle Schatz, der im Detail versteckt ist. Diesen zu finden, macht den Reiz eines Stadtbummels aus. Etwa die aneinandergereihten Buchstaben, die beim Betrachten der Häuser immer wieder auffallen. Wer Glück hat, erwischt einen Einheimischen, der das vermeintliche Rätsel zu lösen weiß. Gut erhaltene Überbleibsel der glagolitischen Schrift sind es nämlich, die an Gebäudeecken aufzustöbern sind. Eine der ältesten slawischen Schriften.
Zuallererst gilt es jedoch, den Ausblick ausgiebig zu genießen. Über das Wasser sind die Inseln Unije, Cres und Susak gut zu erkennen. Nach Süden hin zeigt sich der 835 Meter hoch gelegene Sisol Gipfel des Učka-Gebirges. Knappe 20 Kilometer entfernt schmiegt sich auch Opatija an die Ufer der Adria.
Schützende Geistlichkeit in der Stadt auf den Klippen
Nur mehr wenige Stadtbewohner wahren bis zum heutigen Tage das Wissen rund um die reichhaltige Geschichte der Stadt. So scheint das Geistliche seine Hand schützend über die kleine Küstenstadt zu halten. Allen voran der Richtung Meer gerichtete Glockenturm der St. Georg-Kirche, der weit in die Höhe ragt. Besucher erfahren hier über das Wirken des Erzbischofs und Kardinals der hl. Römischen Kirche Josip Uhac, der seine letzte Ruhe in den Räumlichkeiten gefunden hat. Nicht nur hier hat das Sakrale nach wie vor einen hohen historischen Stellenwert.
Zur Pfarrei Brsečka gehöret neben der Kirche St. Vom Kreuz auch das Gotteshaus von Sv. Jelena und die Kapelle des hl. Nikola. Unbedingt auch die Umgebung der geistlichen Stätte St. Magdalena einplanen, die Aussicht vom nahegelegenen Felsen verdient einen eigenen Eintrag in das Erinnerungsbuch! Nachdenkliche Zeitgenossen wandeln ein wenig am Ortsfriedhof, der mit seiner St. Stjepan Kirche den sakralen Reigen in ruhiger Weise schließt.
Künstlerische Wurzeln in Brseč
In den Gassen selbst zeugen die Mauern und Befestigungen von der damaligen Zeit, auch der alte Kern mitsamt Kaštel sowie Olivenmühle sind sehenswert. Die Stadt hütet jedoch auch die Wurzeln ihrer bekanntesten Schützlinge, denn viele Künstler hat Brseč bereits hervorgebracht. Am Eingang zur Altstadt ist in der so genannten Stadthütte die Büste des berühmten kroatischen Schriftstellers und Politikers Eugen Kumičić zu bewundern. Im ehemaligen Geburtshaus kann die Galerie „Eugen K“ und eine gut sortierte Bibliothek besucht werden, in denen regelmäßig Ausstellungen zum kreativen Austausch laden.
Übrigens lebt der Akademische Bildhauer Ljubo de Karina nur unweit entfernt im Weiler Zagora. Nicht zufällig also, dass es seit über einem Jahrhundert keine Analphabeten mehr in der Gegend gibt. Wer noch mehr über die versteckten Geheimnisse über Brseč herausfinden möchte, übernachtet am besten in einem Privatzimmer oder einem Steinhaus-Apartment. Bei einer Flasche gutem Wein redet es sich doch noch immer am besten oder?
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