Ein Garten voller Pflanzen aus der Bibel. Zugleich ein begehbares Heiligtum mit Exponaten sakraler Künstler. Das ist Kaštel Novi.
Geistliche Anwesenheit und Mutter Natur verschmelzen zu einer begehbaren Bibel mit Symbolkraft. Ein kleines Heiligtum auf den südlichen Abhängen des Kozjak.
Die Einheimischen nennen ihn das Gebirge mit den zwei Gesichtern. Eine steile Felsbarriere auf der einen Seite, der geneigte Rand mitsamt hügeliger Hochebene auf der anderen. Obgleich seiner Schroffheit ist der Kozjak einer der schönste Aussichtspunkt von Kaštela und scheinbar ein Tor zum Himmel. Symbolisch festgehalten durch eine Verbindung auf dem südlichen Abhang, deren Ursprung im frühen Jahr 1189 liegt. In der kleinen Kirche hl. Marija von Špiljan nämlich, aus der die heutige hl. Mutter des Stomorje hervorgegangen ist.
Gemeinsam mit dem Berg ist sie Hüterin des Biblischen Gartens „Gospa Stomorija“. Oberhalb von Kaštel Novi gelegen, schmiegt sich dieses Kleinod rund um das zierliche Gotteshaus. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, die diese geistliche Anwesenheit mit der Natur zusammen spannt. Besucher spüren sofort, das Areal ist nicht nur eine Parkanlage, es ist eine Symbiose aus Kultur, dem Sakralen und einer Fauna, die von vielen Händen sorgsam gepflegt wird.
Bibelgarten Kaštel Novi
Der „Bibelgarten Kaštel Novi“, wie er liebevoll von Anwohnern genannt wird, ist ein Ort der Erholung, der Andacht, aber auch der Bildung. Seit Jahrzehnten wachsen hier Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden. Etwa Feigen, Aloe, Wacholder oder Rossminze. Geschichten führen von Hartweizen und Oliven zum Mehl und Öl, das die Grundlage für Fladenbrot bildet. In der Heiligen Schrift die Hauptnahrung der einfachen Leute.
Wilder Wermut, Kümmel und Myrte, Küchen- und Heilkräuter werden in den biblischen Zeilen und auch heute noch in Israel als Gabe Gottes angesehen. Für Naturliebhaber gibt es viel zu entdecken. Zwischen den Wegen tauchen immer wieder Akazien auf, begleitet von himmlischen Duftpflanzen. Mit dem Baum des Judin und dem Lorbeerbaum bekommen auch diese speziellen Wurzler ihren Platz.
1998 segnete kein geringerer als der damalige Papst Johannes Paul II. einen Olivenbaum in dem Bestand des Parks. Sich hinzusetzen und über Gott und die Welt nachzudenken, erfährt hier für viele eine intensivere Bedeutung als anderswo. Für alle die damit höher hinaus möchten, werfen einen Blick vom Aussichtsturm auf die Kaštelaner Wiesen und die Hinterländer mit ihren Weinreben.
Kunstvolles Heiligtum
Im nördlichen Bereich der Kirche ist der „Jidro“ zu finden, ein terrassenartiger Landstrich mit steinernen Megalithen. Gesetzt zu Ehren großer kroatischer Künstler, die von der Heiligen Schrift inspiriert wurden. Die Namen von Ivan Meštrović, Bildhauer von biblischen Motiven oder Juraj Dalmatinac, Erbauer sakraler Objekte sind dort zu lesen.
Auf einer kleinen Insel im Bach erkennen Spürnasen die hölzerne Arche Noah, eine Skulptur aus dem Schaffen von Vasko Lipovac.
Wer etwas mehr Abgeschiedenheit wünscht, begeht auf den heiligen Feldern die steinernen Kreuzpfade und pflanzenreichen Stationen. Bis zum „Kreuz des Lebens“ von Kažimir Hrast.
Der Bibelgarten Kaštel Novi ist ein kunstvolles Heiligtum, der gemeinsam mit Kaštela von dem Europäischen Verband für Blumen und Umwelt mit der bronzenen „Entente Florale“ ausgezeichnet wurde. Ein Kraftort, wie geschaffen für ein Gespräch mit der Seele.
Weitere Highlights:
- Einfach dufte: Kräuterwanderung auf der Insel Šolta
- Der Gipfel der Insel Brač: Wanderung auf den Vidova Gora
- Trsteno Arboretum: Der Garten aus „Game of Thrones“
- Šibenik: Das Laurentiuskloster und der Laurentiusgarten
- Opatija: Villa Angiolina und der botanische Garten
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