Das Denkmal des Aufstands von Kordun und Banija ist eines der markanten Objekte aus der jugoslawischen Zeit Kroatiens. Das ungewöhnliche, große Gebäude ist sehenswert und bietet einen Weitblick auf die Region.
Das Gebirge Petrova Gora steht eng im Zusammenhang mit dem kroatischen Widerstand während des Zweiten Weltkrieges. Hier findet sich nicht nur ein Lazarett der Partisanen, sondern auch ein Partisanenfriedhof, aber auch eine militärische Untergrund-Funkstation. Das auffälligste Merkmal der Region ist jedoch das Monument des Widerstands der Bürger von Binja und Kordun. Es wurde am höchsten Gipfel der Region, dem Veliki Petrovac, errichtet und ist dort nicht zu übersehen.
Modernistischer Bau mitten im Gebirge von Petrova Gora
Errichtet wurde das Denkmal, um daran zu erinnern, dass die Einwohner von Kordun und Banja zu den Ersten gehörten, die sich dem Widerstand gegen die deutschen Besatzer entgegenstellten. Aus dieser Keimzelle entstand die jugoslawische Partisanenbewegung. Auch das Hauptquartier der Volksbefreiungsarmee wurde hier gegründet. Das Denkmal ist nicht nur aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung interessant, sondern wird häufig auch aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur aufgesucht. Es handelt sich um einen sehr großen modernen Bau, der beinahe wie ein fremdartiges Raumschiff mitten in der bewaldeten Region wirkt. Entworfen wurde das Denkmal vom Bildhauer Vojin Bakic, der eine reflektierende Edelstahlverkleidung vorsah, die für das markante Aussehen des Denkmals verantwortlich ist.
Unvollendetes Denkmal
Der Bau des Denkmals des Aufstandes von Kordun und Banija nahm rund ein Jahrzehnt in Anspruch, wurde jedoch nicht beendet, obwohl es 1982 eingeweiht wurde. Die Stahlbetonkonstruktion war nicht nur Denkmal, sondern bot auch Platz für eine Ausstellung, in der der antifaschistische Widerstand nähergebracht wurde. Im obersten Stockwerk war eine Aussichtsplattform vorgesehen, die einen Weitblick bis in benachbarte Länder ermöglichte. Die politischen Wirren der 1980er-Jahre in Jugoslawien stellten die Bauarbeiten jedoch vor ein jähes Ende, sodass das Denkmal bis heute nicht vollendet wurde. Während die Außenfassade größtenteils fertig ist, sind die Innenräume bis heute nicht fertiggestellt worden. Mittlerweile wird das Denkmal aufgrund seiner günstigen Lage am höchsten Punkt der Region und der Gebäudehöhe sogar als Standort für einen Telekommunikationsmast genutzt.
Denkmal mit Ausblick und Lost-Place-Charakter
Wenngleich es unvollendet ist, lohnt sich der Besuch des Denkmals in jedem Fall. Denn zum einen bietet der Ort eine großartige Aussicht auf die Umgebung, zum anderen hat das Denkmal den Charakter eine Lost Places. Das gesamte Gelände ist mehr oder weniger sich selbst überlassen, obwohl es immer wieder Überlegungen gibt, es zu restaurieren. Damit präsentiert es sich heute als ein ungewöhnliches Objekt, das Einblicke in eine längst vergangene Zeit gewährt.
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