Hunderte Boote und Tausende Gläubige. Einmal im Jahr wird die Halbinsel Rogoznica mit einer Kilometer langen Prozession zur Wallfahrtsstätte.
Eine alte Legende macht die Halbinsel zur beliebten Wallfahrtsstätte und verwandelt die Riva Flaniermeile zum Prozessionspfad. Die Kirchen sind dabei Orte der Kraft.
Es war das Jahr 1722, in dem Ivan Bogavčić ein seltsames Licht nahe des Horns Gradine erblickte. Lauschen Besucher den Gesprächen der Einheimischen von Rogoznica, werden sie Zeugen einer Jahrhundert alten Legende, die nach wie vor Bestand hat. So fand der einstige Fischer in der Quelle des Scheins ein Bildnis der Muttergottes auf Besuch bei ihrer Verwandten Elisabeth. Er verwahrte es, auf unerklärliche Weise erschien es trotzdem ein Jahr später wieder am ursprünglichen Ort seines Fundes.
Als Erinnerung steht bis zum heutigen Tage eine große Kapelle an der überlieferten Stelle. Wer rund um den 2. Juli in der Stadt unterwegs ist, kann dem ersten Teil eines unvergleichlichen Schauspiels beiwohnen. Dem Übersetzen von der Stätte der Heiligen Maria Kapelle zu den Ufern von Rogoznica. Der Beginn einer Wallfahrt, die tief in der Tradition der Menschen verwurzelt ist. Ein Tag, der die Flaniermeile „Riva“ zu einem Prozessionspfad werden lässt. Beeindruckend, nachdenklich und Blicken in Richtung Himmel.
Traditionelles Wallfahren in Rogoznica
Ausgehend von Petrovčica wird jedes Jahr an dem Julitag das Bildnis der Muttergottes in einem Boot zur Riva in Rogoznica gebracht. Begleitet von einem Pfarrer und vier in weiß gekleideten jungen Mädchen. Es sind bewegende Momente, wenn das Boot langsam anlegt und bereits vom Bischof von Šibenik erwartet wird. Umgeben von zehn weiteren Geistlichen und Tausenden von Gläubigen, die das wertvolle Gut behutsam in die Pfarrkirche tragen.
Das Wallfahren findet hier jedoch noch nicht sein Ende. Am ersten Sonntag nach der Feier der Muttergottes vom Berge Karmel, der Schutzpatronin des Ordens der Karmeliten, wird das Bildnis wieder mit zurück in die Kapelle genommen. Zu Land und zu Wasser! Besucher erleben eine feierliche Prozession, die sich zunächst mehrere Kilometer entlang der Küste bewegt. Viele beschreiten den Weihweg barfuß, bis der letzte Abschnitt wieder per Boot passiert. Erneut begleitet von Tausenden von Gläubigen und Hunderten von Schiffen am Meer.
Heilige Kirchen der Stadt
Im Zentrum der Wallfahrt steht die Pfarrkirche der Vollendung Mariens unweit der Riva. Denkmalgeschützt, zeigt sie sich mit ihrem imposanten Kirchturm aus gemeißeltem Stein. Im 18 Jahrhundert eigenhändig erweitert durch die Bewohner selbst. Seit jeher geschätzter Kraftort für Gebete nach oben. Der sakrale Bau ist übrigens das einzige Kathedralen-Gebäude in Dalmatien, welches breiter als länger ist. Auch abseits der Prozession ist ein Verweilen lohnenswert.
Ganz nah an den Naturgewalten, befindet sich hingegen die Kirche des Heiligen Johannes. Direkt am Kap Planka gelegen, ist sie ein geschütztes Sakralerbe. Regelmäßig stellt sie sich mit ihren Mauern gegen alle Launen der Adria und verschmilzt dabei mit den kargen Felsklippen. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre im Innenraum. Nordwestlich der Halbinsel finden Erkunder die St. Nikolaus Kirche in der Bucht Lozica. Mystisch umgeben von einem altkroatischen Friedhof, der Grabsteine mit lunaren und astralen Symbolen sein Eigen nennt.
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