Antike Stadt: Der archäologische Park Andautonia befindet sich südlich von Zagreb und gilt als wichtige Fundstätte in Kroatien.
Dass auch die Region rund um Zagreb altes Kulturland ist, davon zeugt der archäologische Park Andautonia, die nur ein Stück südlich der kroatischen Hauptstadt im Gebiet von Šćitarjevo liegt. Bei den Ausgrabungen handelt es sich um eine der wichtigsten Fundstätten in Kroatien. Gleichzeitig wird Andautonia immer wieder als der Vorläufer der Stadt Zagreb bezeichnet. Die antike römische Siedlung, die vom 1. bis ins 4. Jahrhundert existiert hat, zeigt zudem, in welch strategisch günstiger Lage auch das heutige Zagreb liegt. Denn schon Andautonia befand sich am Schnittpunkt der damals wichtigen römischen Straße von Ptuj nach Sisak mit dem Fluss Save.
Siedlung mit allen Annehmlichkeiten einer römischen Stadt
Die Ausgrabungen wurden bereits im Jahr 1969 begonnen und gelten bis heute nicht als abgeschlossen. Bekannt ist, dass das Ausmaß der Stadt Andautonia eine Fläche von rund 1000 mal 400 Metern einnahm und damit römischen Normen folgte. Die Bewohner der Stadt konnten auf gepflasterte Straßen ebenso vertrauen wie auf den Komfort von Abwasserkanälen und Wasserversorgung. Es ist bekannt, dass neben Wohnhäusern auch mehrere öffentliche Gebäude auf dem Gebiet von Andautonia existierten. Darüber hinaus gab es Nekropolen. Alte Schriften auf gefundenen Denkmälern belegen, dass Andautonia eine Stadt mit eigener Administration war. Über einen Zeitraum von rund 400 Jahren entwickelte sich der Ort zu einem religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum. Spätestens zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde die Stadt zerstört und nicht wieder neu besiedelt.
Der archäologische Park Andautonia vor Ort und im Museum
Neben der Ausgrabungsstätte im Zentrum des Ortes Šćitarjevo gibt es noch eine größere Fundstätte hinter der Kirche. Außerdem wurden kleinere Fundstellen im Gebiet rund um den Ort ausgemacht. Die wichtigsten Teile des antiken Andautonia sind heute bereits freigelegt und können besichtigt werden. Entlang von Straßen, die auch heute noch genutzt werden, konnten Gebäude nachgewiesen werden, die vermutlich landwirtschaftlichen Betrieben zugeordnet waren und über die Straßen mit dem Stadtzentrum von Andautonia verbunden waren. Die fruchtbaren Böden und die ideale Verkehrsanbindung sprechen für eine wohlhabende Gesellschaft. Gefundene Gegenstände wie Werkzeuge, Waffen, aber auch Kunstwerke und alltägliche Gegenstände werden im archäologischen Museum ausgestellt und können dort besichtigt werden. Dazu zählen unter anderem Glas- und Keramikgefäße, Armbänder und Schmuck, Nähnadeln, aber auch Münzen und Reliefs.
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