Der Weg der alten Steinhütten Istrien: Kažun in Vodnjan
Steinhütten Istrien: Der Weg der alten Steinhütten (kroat. Kažun) und Trockenwände in Istrien führt durch die Geschichte der Region. Tipps für interessante Wanderrouten im Herzen Istriens.
Die Geschichte der Besiedlung Istriens ist Jahrtausende alt. Ein Zeugnis davon sind die Steinhütten und Trockenwände rund um Vodnjan. Der Weg der alten Steinhütten und Trockenwände lohnt sich nicht nur für Geschichtsinteressierte. Gleichzeitig lassen sich bei einer Wanderung durch das Binnenland Istriens die landschaftlichen Schönheiten der Gegend entdecken.
Überall in Istrien sind die Steinhütten und Trockenwände als Relikte vergangener Zeiten zu finden. Früher dienten sie den Bauern als Unterstand und zur Aufbewahrung von Arbeitsgeräten. Heute gehören die im Rund gebauten Steinhütten vielerorts zum Landschaftsbild Istriens. In und rund um Vodnjan ist jedoch die höchste Dichte an Kažuni zu finden.
Wandern rund um Vodnjan mit Blick auf die Steinhütten Istrien
Ein zentraler archäologischer Ort für die Steinhütten Istrien und Überbleibsel der früheren Trockenbauweise ist Vodnjan. Hier sind gleich mehrere der so genannten Kažuni (Einzahl: Kažun) in einem Freilichtmuseum ausgestellt und können aus nächster Nähe betrachtet werden. Die Ausstellung, die direkt am Kreisverkehr bei der Ortsausfahrt von Vodnjan liegt, ist auch perfekter Ausgangspunkt für Wanderrouten in die Umgebung.
Eine Route führt vorbei an der Olivenfarm Villa Sianna durch Mednjan und Gajana, um dann nach ca. 13 Kilometern wieder bei der Olivenölproduktion zurück, bei der Steinhüttenausstellung zu enden. Der Wanderweg führt vorbei an zahlreichen Trockensteinwänden, die sehr typisch für diese Region sind und durch ein Gebiet, das von Olivenbäumen und zahlreichen anderen Sträuchern gesäumt wird, die charakteristisch für das Mittelmeergebiet sind.
Der Weg der alten Steinhütten und Trockenwände östlich von Vodnjan
Ein weiterer, etwas kürzerer Weg beginnt östlich der Autobahn beim Agrotourismus Sia zur Kirche des heiligen Simeon. Von dort aus geht es weiter nach Guran, einer Siedlung aus dem frühen Mittelalter. Dann führt der Pfad wieder zurück, wobei am Wegesrand noch die Überreste der Kirche der heiligen Caecilia zu erkennen sind. Immer wieder begegnen Wanderer auch hier auf der rund sechs Kilometer langen Wanderstrecke noch den Trockenwänden sowie Überresten von Steingebäuden früherer Zeiten.
Eine Wandertour durch diese Gegend erlaubt es, sich in eine andere Zeit zurück zu versetzen und erahnen zu können, wie die früheren Siedler und Bauern von Istrien mit Hilfe von ihrem Kažun gelebt haben. Die Ausstellung in Vodnjan bietet die Möglichkeit, eine dieser Steinhütten, die früher als Schutz vor Wind und Wetter gedient haben, auch selbst zu betreten.
Bauweise und Verwendung der Kažuni
Die häufigste Bauweise von einem Kažun ist in Form von rundlichen Steinhütten zu finden, diese vor allem im Süden von Istrien. Meist sind diese im Süden und Westen der Halbinsel einräumig errichtet. Für den nördlichen Teil der Region sind viereckige Kažuni üblicher. Bauern und Hirten errichteten die kleinen Häuschen mit kuppelförmigen Deckenbauten aus unbearbeiteten Feldsteinen. Sie nutzten ihre Kažuni, um im Sommer bei der Arbeit auf dem Feld schattigen Unterschlupf zu finden und dort in Ruhe ihr Vesperbrot zu essen. Im Herbst wiederum dienten die Trockenmauerwerke dazu, gelegentliche Herbstschauer abzuwarte.
Der Park der Steinhütten befindet sich von Vodnjan in Richtung Bale 5 Minuten entfernt. In dem kleinen Freilichtmuseum können die verschiedenen Bauweisen der Steinhäuser Istrien begutachtet werden.
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Bilder: Shutterstock
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