Parenzana – Radwanderweg auf königlich-kaiserlichen Spuren
Der Radwanderweg Parenzana verläuft auf der stillgelegten 123 Kilometer langen Strecke der Schmalspurbahn Trieste-Parenzo-Canfanaro (Triest – Porec- Koper) im Nordwesten Istriens, die in den Jahren 1902 bis 1935 ganze 13 Kilometer Italien, 32 Kilometer Slowenien und 78 Kilometer Kroatien durchquerte. 33 Jahre lang verband die Parenzana, benannt nach dem italienischen Namen von Porec, 33 istrische Ortschaften miteinander. Sie wurde zu Zeiten der k.u.k.-Monarchie erbaut und brachte sommerfrische Touristen und istrische Schmankerl von und nach Österreich und Ungarn. Das Bähnchen trug zum wirtschaftlichen Fortschritt Istriens bei, brachte Wein und Olivenöl aus Buje und Motovun, Salz der Salinen aus Piran, Marmor, Kalk, Kohle und Holz in die Lande der k.u.k.-Monarchie und kurbelte so die Wirtschaft der fruchtbaren Halbinsel an.
Früher überholte man die Lokomotive zu Fuß
Die Parenzana hatte eine ausgesprochen steigungsreiche Streckenführung. So musste sie zum Beispiel vom Mirnatal nach Montovun mehr als 100 Meter Höhenunterschied überbrücken. Dies veranlasste die Lausbuben des Dorfes dazu, die Schienen mit reifen Feigen einzuschmieren, so dass die Bahn schneller rutschte als gewünscht. Ging es allerdings bergauf, verließen die Passagiere schon mal die Wagons. Sie vertraten sich in der Zwischenzeit die Beine um nach der Steigung bei „voller“ Fahrt in aller Seelenruhe wieder einzusteigen.
Traumhaftes Panorama auf dem Radwanderweg Parenzana
Heutzutage bestimmt man per Fahrrad oder zu Fuß sein eigenes Tempo, denn die Schienen wurden bereits vor langer Zeit abgebaut. Der gemütliche Rad- und Wanderweg führt durch Tunnels, über Viadukte und durch die hügelige, wunderschöne Landschaft von Triest nach Koper. Direkt am Weg gibt es kaum Einkehrmöglichkeiten, doch querfeldein findet man immer eine gemütliche Konoba oder eine nette Pension. Der Radwanderweg wird übrigens nun unter dem Namen „Parenzana Magic“ geführt und wurde mehrmals generalüberholt, damit die Fahrradreifen ohne viel Schaden über die Strecke kommen. Das Natur-, Kultur-, und Technik-Erbe der Gegend ist auf diesem wunderbaren Weg besonders hautnah zu erleben, selbst wenn man nur ein Stückchen geht – die Magie des Weges ist unbestreitbar.
Weitere Informationen bzgl. Charakter und Beschaffenheit der Strecke finden Sie hier
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