Das Fort Paravia aus Habsburgerzeit bei Barbariga
Das Fort Paravia nahe Barbariga ist ein Überbleibsel der habsburgischen Militärgeschichte. Die Anlagen gehören zum Festungswall rund um Pula.
In vielen Teilen Istriens finden sich noch heute mächtige Forts aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Herrschaft. Nordwestlich vom damals wichtigen Kriegshafen Pula gelegen erfüllte das Fort Paravia die Funktion, die Einfahrt nach Fažana zu schützen. Die Festungsanlage war Teil eines weiter verzweigten Netzwerks an Bollwerken in diesem Teil Istriens. Doch auch das Fort Paravia selbst teilt sich in mehrere Bereiche. Heute ist dies noch sichtbar, wenn neben den Hauptgebäuden auch Paravia West und Paravia Ost besichtigt werden können.
Der Aufbau des Forts Paravia
Das weitläufige Fort, das sich auf einer Fläche von rund 150 Hektar erstreckt, bestand aus verschiedenen Teilen, die unterschiedliche Funktionen erfüllten. Die Bauwerke Paravia Ost und Paravia West dienten als Panzerwerke. Hier sollte ein vom Landweg ankommender Feind aufgehalten werden. Die Festungsanlagen sind aus Stein, aber auch aus Beton und Stahlbeton gebaut. Die zweistöckigen Anlagen befinden sich in strategischer Lage auf einem rund 55 Meter hohem Hügel. Stein- und Erdwälle schützten die Beobachter und Entfernungsmesser, die den Soldaten an den Haubitzen die notwendigen Informationen zum Beschuss vorgaben. Umgeben war die Anlage außerdem von Erd- und Steinwällen sowie Verteidigungsgräben. Besucher können diese heute noch besichtigen.
Unterirdische Räumlichkeiten beim Fort Paravia
Auch heute noch können die Reste des Zentralen Kasernengebäudes besichtigt werden, das Platz für rund 500 Mann bieten sollte. Eine Besonderheit besteht darin, dass dieses sich komplett unterirdisch befindet. Mehrere groß angelegte Unterkunftsräume reihen sich hier aneinander. Besucher können sich hier in der Zeit zurückversetzt fühlen und entdecken, wie die Soldaten hier früher gelebt haben.
Für Militärhistoriker ist vor allem das Kasernengebäude von großem Interesse. Denn dabei handelt es sich um ein einzigartiges Gebäude, wie es heute nicht mehr in dieser Architekturform zu finden ist. Teils hat sich natürlich die Natur bereits Flächen wieder zurückgeholt und Mauern überwuchert.
Für viele Besucher macht aber gerade das auch den Reiz dieses Ortes aus, da selbst mächtige Bauten wie diese nicht davor gefeit sind, dass der Zahn der Zeit an ihnen nagt. Wer das Fort Paravia besichtigen möchte, sollte sich ausreichend Zeit dafür nehmen. Denn die weitläufigen Anlagen bedürfen oft weiter Fußmärsche, um sie in ihrer vollen Größe erkunden zu können.
Tipp: Bei manchen hügeligen Aussichtspunkten am Gelände kann man über die Bäume hinweg bis ans Meer blicken – allerdings heißt es dazu ein Stückchen zu wandern.
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Bilder: Adobe Stock
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