Radtour in Istrien: vom Meer ins blühende Hinterland
Bei einer schönen Radtour in Istrien geht es von Novigrad bis nach Brtonigla und wieder zurück – mit spannenden kulturellen Stopps unterwegs.
Obwohl die Verehrung des Heiligen Pelagius in Istrien bereits im Frühmittelalter nachgewiesen werden kann, ist seine Existenz nach wie vor umstritten. Für den Schutzpatron von Novigrad wird jedes Jahr am Wochenende, das auf den 28. August folgt, ein zwei Tage dauerndes Stadtfest mit Konzerten, Wettkämpfen und kulinarischen Angeboten organisiert. Ihm zu ehren gibt es auch eine rund 35 Kilometer lange Radtour in Istrien, die sehr familienfreundlich ist. Unterwegs trifft man auf mehrere Heilige, denn jede Ortschaft und jede Kirche hat ihren eigenen Schutzpatron. Auch besondere Ausflugsziele, wie die Tropfsteinhöhle Špilja Mramornica und der Aquapark Istralandia sowie Winzer und Olivenölhersteller, liegen am Weg.
Fantastische Landschaften und sakrale Kunstwerke
Die Radtour in Istrien startet entweder im mittelalterlichen Stadtzentrum oder am großen Hafengelände von Novigrad. Vorbei an mehreren Stränden und dem Campingplatz geht es entlang der Küste Richtung Norden nach Mareda. In der Bucht von Mareda erstreckt sich eine riesige Ferienanlage, die von einem Eichenwald umgeben ist. Mit dem Fahrrad kann man das Urlaubsresort leicht umrunden, was mit dem Auto kaum möglich ist.
Im Norden von Mareda folgt die ebenfalls sehr beliebte Feriensiedlung von Dajla. Am südlichen Ende der Bucht steht eine öffentlich zugängliche Klosteranlage. Beim Kreisverkehr, der die Mitte der Bucht markiert, zweigt die Strecke nach Osten ins Landesinnere ab. Wer nicht direkt entlang der Hauptstraße nach Brtonigla radeln möchte, kann die parallel zur Hauptstraße verlaufenden Schotter- und Waldwege nutzen.
Radtour in Istrien mit Stopp bei der Höhle
Wenige hundert Meter nach dem Friedhof von Brtonigla führt eine Abzweigung zur Tropfsteinhöhle Špilja Mramornica. Von Mai bis September ist das magische Naturwunder mit den vielfarbigen Tropfsteinen für Besucher geöffnet. In der 93 Meter langen und bis zu 51 Meter hohen Höhle lagern auch die Weinfässer des nahegelegenen Gutshofes Sterle. Wer wissen möchte, wie so ein Höhlenwein schmeckt, kann ihn direkt im Restaurant des Gutshofes verkosten.
Von der Tropfsteinhöhle sind es dann nur noch etwa zwei Kilometer nach Brtonigla, das malerisch zwischen Weingärten und Olivenhainen liegt. Die zauberhafte Stadt mit den verwinkelten Gassen ist bekannt für ihr vielfältiges gastronomisches Angebot, das von einheimischer Küche bis hin zu internationaler Spitzengastronomie reicht. Zwei Restaurants in Brtonigla werden sogar im Michelin Restaurantguide empfohlen. Neben der Pfarrkirche des Stadtheiligen Zenon und der Kirche des Heiligen Rochus ist noch die Galerie Alexsandar Rukavina sehenswert. Der in Zagreb geborene Bildhauer, der als Gründer der Künstlerstadt Grožnjan gilt, hat seine Werke in mehreren istrischen Städten hinterlassen.
Auf dem Weg des Heiligen Pelagius
Der Weg des Heiligen Pelagius führt von Brtonigla weiter Richtung Süden nach Nova Vas, einem ruhigen Ferienörtchen mit vielen Ferienhäusern und einigen Olivenölerzeugern. Über Schotter- und Ackerwege geht es bis zum Fluss Mirna, dem längsten Fluss in Istrien. Direkt über dem Ufer thront eine kleine Kapelle auf einem Hügel, die dem Heiligen Michael geweiht ist (Kapela sv. Mihovil). Gemeinsam mit den Überresten eines Kastells ist die bezaubernde Steinkirche alles, was von einer ganzen Siedlung übriggeblieben ist. Von hier oben hat man einen uneingeschränkten Blick über das Mirna-Tal bis zur Küste.
Die Radstrecke folgt nun dem Flussverlauf bis zur Mündung bei Novigrad. Wer möchte, kann vor der Bucht rechts abbiegen und den großen Aquapark Istralandia besuchen. Der fantasievolle Wasserpark ist nicht nur für Familien mit Kindern ein beliebtes Ausflugsziel. Freifallende Wasserrutschen, spiralenförmige Wasserrohre und raketenartige Geschwindigkeiten sorgen für die richtige Portion Adrenalin.
Zurück nach Novigrad: Radtour in Istrien
Zum Abschluss zahlt sich noch ein Spaziergang durch die malerische Altstadt von Novigrad aus, wo auch die Pfarrkirche des Heiligen Pelagius steht. Die gotische Kirche beherbergt einige kunsthistorische Schätze und die einzige dreischiffige Krypta mit Kreuzgewölbe in Kroatien. Nicht weit von der Kirche gibt es mehrere Museen, unter anderem ein Kriegsmuseum und ein Kunstmuseum im barocken Rigo Stadtpalais. Sehenswert ist außerdem die mittelalterliche Stadtmauer von Novigrad mit der beeindruckenden Renaissance-Loggia Belvedere, die noch immer einen großen Teil der Altstadt umschließt.
Was gibt es zu beachten?
Der als leicht eingestufte Streckenverlauf der Rundtour weist wenige Steigungen auf und ist deshalb auch für Kinder geeignet. Die Strecke besteht zur Hälfte aus Asphalt und zur Hälfte aus Schotter- sowie Ackerwegen. In Novigrad gibt es einen Fahrradverleih, wo man Fahrräder verschiedener Modelle ausleihen kann, und ein Fahrradgeschäft, das Reparaturen anbietet und Fahrradausrüstung aller Art führt.
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Bilder: Adobe Stock
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