Sardinenhochburg: im Fischermuseum Vrboska
Das Fischermuseum Vrboska gibt authentischen Einblick in das Leben der Fischer an der Adria. Die Sammlung umfasst zahlreiche Werkzeuge und Gegenstände aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Die lange, kanalartige Bucht mit ihren zahlreichen Liegeplätzen macht klar, dass der Ort Vrboska im Norden der Insel Hvar eng mit dem Meer verbunden ist. Vor allem die Fischerei spielte schon immer eine große Rolle in Vrboska. Schon die Gründung der Ortschaft im 15. Jahrhundert hängt mit der Fischerei in Zusammenhang. Damals nämlich wurde der Ort eingerichtet, um von diesem Stützpunkt aus auf Sardinenjagd zu gehen. Die Geschichte der Fischerei im Ort wird im Fischermuseum Vrboska, das 1972 eröffnet wurde, präsentiert.
Mehr als Fischernetze: Fischermuseum Vrboska
Die meisten Ausstellungsstücke, die im Fischermuseum Vrboska ausgestellt sind, wurden tatsächlich in den Fischgründen vor dem Ort zur Fischerei genutzt. Denn sie stammen vorwiegend aus den Beständen von Fischerfamilien der Ortschaft. Gerade im 19. Und 20. Jahrhundert erlebte der Fischfang in der Region einen regen Aufschwung. Daher liegt auch der Fokus des Museums auf dieser Periode. Die Ausstellungstücke, die Netze, Reusen, aber auch Werkzeuge und Behältnisse zur Weiterverarbeitung und Lagerung des Fischs umfassen, sind charakteristisch für die Region Dalmatien.
Speziell die Sardine spielte lange eine wichtige Rolle in der Ernährung Dalmatiens, weshalb auch hier ein Themenschwerpunkt gelegt wurde. Im Fischermuseum Vrboska erfahren Besucher beispielsweise, wie die Sardinenjagd „unter der Kerze“ funktionierte. Zur Arbeit der Fischer gehört nach der Rückkehr vom Meer auch immer wieder die Reparatur der Netze. Museumsbesucher können hier anschaulich sehen, wie dabei vorgegangen wurde.
Inventar der Sardinenfabrik Vrboska
Welche Rolle Vrboska tatsächlich in Bezug auf die Sardinenjagd und -verarbeitung spielte, zeigt auch die Tatsache, dass hier lange eine Sardinenfabrik in Betrieb war. Ein Teil des Inventars dieser Fabrik ist heute im Fischermuseum ausgestellt, sodass auch hier entdeckt werden kann, wie die Verarbeitung im großen Stil vonstattenging. Außerdem finden sich ausgestopfte Fische, Krabben, Muscheln und Schwämme im Besitz des Museums. Nicht zuletzt darf in einem Fischermuseum auch die Kulinarik nicht zu kurz kommen. Daher widmet sich ein Teil der Ausstellung der Fischerküche. Hier lässt sich unter anderem erfahren, worauf die Fischer bei der eigenen Verköstigung früher Wert gelegt haben und wie sie sich nach dem saisonalen Angebot richteten. Besucher erhalten somit einen sehr authentischen Einblick in das Leben und die Arbeit der Fischer an der Adria im 19. und 20. Jahrhundert.
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Bilder: Adobe Stock
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